Wofür brennen ohne zu verbrennen?
Auch zum anhören:
Wofür brennst du im Leben? Was lässt dich Sinnhaftigkeit spüren? Und wo funktionierst du nur noch?
Vielleicht hast du dir solche Fragen schon einmal gestellt, vielleicht auch nicht. Ich freue mich, wenn du dir für diesen Beitrag die Zeit nimmst und ein Stück tiefer in dieses Thema mit mir eintauchst. Ich beschäftige mich schon länger damit, welchen Sinn Dinge in meinem Leben haben – oder eben nicht. Grundsätzlich hat alles, was wir tun oder nicht tun, einen tieferen Sinn, einen Nutzen im Leben. Oft hinterfragen wir jedoch vieles nicht mehr und verlieren dabei die Freude aus den Augen, die uns antreibt. Stattdessen geben wir uns dem Antrieb des Schmerzes hin.
Wir finden Sinn im Sinnlosen – in Zeitfressern, in Dingen, die kurzfristig Lücken in unserem Alltag füllen, uns aber langfristig eher zusammenschrumpfen lassen, anstatt uns aufblühen zu lassen.
Hast du dich schon einmal gefragt, ob es wirklich sinnvoll ist, stundenlang vor gewissen Kanälen im TV oder Online-Angeboten zu sitzen? Bringt es dich weiter, sinnfrei auf deinem Handy zu scrollen, obwohl nichts dabei herauskommt? Also wirklich nichts dabei heraus, du erschaffst damit lediglich Traffic aber keinen Wert für dein Leben!
Und auch wenn ich hier die Worte „sinnfrei“ und „sinnlos“ verwende, haben diese Dinge dennoch einen Sinn – sonst würdest du sie nicht tun. Dahinter steckt ein Antrieb, den du mit gewissen Dingen befeuerst. Allerdings habe ich für mich gelernt, dass alles für eine gewisse Zeit Sinn hat, aber irgendwann schleicht sich so ein Gefühl ein: „Lass mich das mal sinnvoll hinterfragen!“
Für mich ist es wichtig geworden, nicht nur zu funktionieren, sondern auch einen Perspektivenwechsel einzuleiten. Wir sind Sinnwesen – und das darf alles sein: von funktional bis emotional, von Existenz bis Leben, von Routine bis hin zu Experimenten. Es gibt nicht nur das eine in uns – es gibt auch das andere. So let’s dive in 🙂
Innerer Antrieb aus Schmerz oder Freude
Dieses Konzept habe ich vor vielen Monaten zum ersten Mal gehört und finde es spannend, weil es tief in die Mechanismen von uns Menschen eingreift. Es geht darum, zu erkennen, welcher Antrieb dich motiviert. Häufig hört man, dass nur der Antrieb aus Freude und Leichtigkeit der ultimative Antrieb im Leben sein sollte. Nur dann startet man etwas und bringt es auch zu ende, oder? Vielleicht kennst du das. Vielleicht hast du so etwas schon einmal gehört? Oder du hörst gerade zum ersten Mal vom „inneren Antrieb“ oder deinem inneren Antreiber.
Kommen wir zu dem Antrieb aus Schmerz: Oft wollen wir diesen nicht, oder? Schmerz und Druck, um etwas zu erschaffen, wollen wir auf Dauer nicht in unserem Leben haben. Wir versuchen vielleicht sogar, ihn komplett auszuschließen. Aber was wäre, wenn der Antrieb aus beiden Teilen, aus Schmerz und Freude, bestehen darf? Der schmerzhafte Antrieb darf da sein – allerdings nur temporär, nicht dauerhaft.
Das Bewusstmachen, dass uns auch etwas Schmerzhaftes antreibt, lässt uns den freudigen Antrieb auch bewusster nutzen und damit arbeiten. Ich für meinen Teil kann sagen, dass die schmerzhaftesten Momente in meinem Leben mir immer wieder neuen Antrieb gegeben haben. Lange hat es mich ausgelaugt, weil ich unbewusst immer wieder schmerzhafte Momente in mein Leben gezogen habe, um daraus Antrieb zu gewinnen. Und ja, klar, das hat mich weitergebracht. Aber ich habe mir damit auch beigebracht, nur so voranzukommen. Eine schmerzhafte aber sehr wertvolle Erkenntnis.

Es geht auch anders: mit Freude etwas Neues zu lernen, ohne von außen darauf hingewiesen zu werden. Mich mit meinen eigenen Bedürfnissen zu beschäftigen, mit meinen Werten – und dann auch ganz anders Ziele zu definieren und zu erreichen. Es geht darum, weniger Fingerpointing zu betreiben und stattdessen immer wieder die Taschenlampe auf mich selbst zu richten und mich zu fragen: „Was hat das jetzt mit mir zu tun?“
Aus dem Antrieb und den unterschiedlichen Ursachen des Antriebs entstehen dann auch entsprechende Ergebnisse: Entweder du erzielst immer die gleichen Resultate, oder du erschaffst etwas Neues in deinem Leben. Hier kommen wir auch zur Sinnfrage, die wir Menschen alle haben – bewusst oder unbewusst.
Funktionaler Sinn vs. emotionaler Sinn
Wir Menschen sind Sinnwesen und brauchen immer einen Sinn. Wenn wir diesen verlieren, verfallen wir oft in Krankheiten oder Gedanken, die uns eher vom Leben trennen, anstatt uns mit ihm zu verbinden.
Die Sinnfrage ist ein faszinierender Teil von uns Menschen. Viele plagen sich fast schon mit ihr, und oft wird sie nie beantwortet. Manche hinterfragen den Sinn nicht, verfallen stattdessen in einen Automatismus. Sie funktionieren nur noch – für sehr „normale“ Dinge, ich nenne das auch gerne funktionalen Sinn.
Der funktionale Sinn wird oft durch das Außen gesteuert. Menschen folgen einfach und machen, ohne etwas Höheres für sich selbst zu definieren oder zu erschaffen. Ich kenne dieses Funktionieren sehr gut. Es gab mir klar einen Sinn – nämlich, mein Leben am Laufen zu halten und das was von der Gesellschaft erwartet wird auch zu erreichen.
Meine persönliche Erfahrung zeigt: Der funktionale Sinn ist super! Aber wir dürfen wieder entdecken, was unser emotionaler Sinn ist. Was lässt dich brennen, ohne dass du Gefahr läufst, dich dabei zu verbrennen? Was lässt dein Herz höherschlagen, weil es dich so in den Bann zieht, dass du gar nicht davon weglaufen möchtest?
Der emotionale Sinn lässt uns Veränderung anstreben, um etwas zu schaffen – selbst wenn wir noch nicht genau wissen, was es ist. Er zieht uns dorthin, wir wissen das etwas anderes uns erwartet, als was jetzt da ist.
Antrieb und Sinn im Leben
Ich habe die beiden Antriebe und die verschiedenen Sinnweisen angesprochen, so wie ich sie erlebt habe. Wir Menschen sind Sinnwesen, und wenn uns der funktionale Sinn zu sehr einengt, dürfen wir versuchen einen emotionalen Sinn finden. Etwas, das uns aus unseren destruktiven Gewohnheiten reißt.
Ich habe lange akzeptiert das Geld verdienen sinnvoll ist, aber emotional kann man sich genauso damit beschäftigen. Ich habe irgendwann verstanden wie spannend und interessant es sein kann sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Ich habe lange akzeptiert beruflich nur den einen Weg zu gehen, bis ich verstanden habe was ich für einen wissensdurst habe und weiter lernen will, immer wieder neues entdecken und ausprobieren.
Ich habe für mich einen emotionalen Sinn gefunden. Andere finden ihn in Handarbeit, im Schreiben, im Lehren, in der Bewegung … Dein Sinn im Leben ist immer da. Aber was ist die emotionale Komponente?
Vielleicht möchtest du diese Fragen für die kommenden Tage mitnehmen:
- Das, was ich gerade tue – ist das funktionaler oder emotionaler Sinn?
- Welcher Antrieb steckt dahinter? Freude oder Schmerz?
- Kannst du annehmen, dass es gerade so ist?
- Und das was ich derzeit alles so tue, verbessert es mein Leben oder nicht?
Die Akzeptanz stärkt nicht nur eine Seite, sondern auch die andere Seite der Medaille. 🙂

Probiere es gerne aus und hinterlasse mir deine Gedanken in den Kommentaren oder per Mail an nicole@schöpferherz.
Liebe Grüsse
Nicole
PS: Lust auf eine unterstützende Meditation? Dann schau gerne auf meinem Youtube-Kanal vorbei.
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