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Eine Analoge Uhr auf einem Tisch

Wir haben alle dieselbe Zeit – was machst du daraus?

Hast du schon mal bewusst über Zeit nachgedacht?

In letzter Zeit passiert es mir immer häufiger, dass ich morgens aufwache und sofort einen bestimmten Gedanken oder eine Frage im Kopf habe. Und ich frage mich jedes Mal: Wo kommt das denn plötzlich her?

Allein die Tatsache, dass diese Gedanken direkt nach dem Aufwachen auftauchen, überrascht mich. Früher war ich es gewohnt, gedankenlos in den Tag zu starten – schnell den ersten Kaffee machen, und weiter. Aber diesmal war mein erster Gedanke: „Wir haben alle die gleiche Zeit.“

Wir alle haben 24 Stunden am Tag. Und vielleicht ist das tatsächlich eine der wenigen absolut fair verteilten Ressourcen auf dieser Welt. Niemand hat mehr, niemand hat weniger. Jeder Mensch bekommt denselben Zeitrahmen.

Der entscheidende Unterschied liegt darin, wie wir diese Zeit nutzen. Wie wir unsere Zeit füllen – das ist vielleicht eines der größten Mysterien überhaupt. Zeit kann sich leer oder voll anfühlen, sie kann rasen oder sich ziehen. Und doch haben wir alle einen Einfluss darauf, womit wir sie füllen.

Manche investieren sie in ihre Träume – und Zeit wird dabei zur Währung, mit der sie sich dem Wie und Was ihrer Visionen widmen. Andere lassen sie verstreichen, vielleicht aus Bequemlichkeit oder Ablenkung. Manche lernen, erleben, reisen, gestalten – freiwillig oder unfreiwillig. Und dann gibt es auch Momente, in denen wir uns völlig in der Zeit verlieren, mit Dingen, die uns nicht weiterbringen – oder uns sogar zurückwerfen.

Und doch: Die Zeit läuft weiter.

Die Wahrheit über Zeit

Stell dir vor, wir hätten keine Uhren – keine Minuten, keine Stunden, keine Termine. Wir würden uns an der Sonne orientieren, an einem natürlichen Rhythmus, der sich jeden Tag wiederholt: Die Sonne geht auf und sie geht unter – ganz gleich, ob wir es bemerken oder nicht. Es ist Tag, es ist Nacht. Je nach Jahreszeit geschieht das mal früher, mal später – aber der Ablauf bleibt.

Was bleibt, ist die Zeit.

Zeit ist gerecht verteilt – jeder Mensch bekommt 24 Stunden pro Tag. Das ist vermutlich eine der wenigen Ressourcen auf der Welt, über die kaum diskutiert wird, weil sie für alle gleich ist.

Und doch ist Zeit begrenzt. Ein Tag hat 24 Stunden – dann beginnt ein neuer Zyklus. Auch unser Leben besteht aus solchen Zyklen – irgendwann endet auch unsere Lebenszeit. Wer an spirituelle Konzepte glaubt, vermutet vielleicht, dass ein Teil von uns zurückkehrt, um ein neues Leben zu leben. Aber das ist ein anderes Thema.

Was zählt, ist:
Wie wir unsere Zeit nutzen, liegt in unserer Hand.
Ein Präsident nutzt seine Zeit anders als ein Auszubildender, ein Geschäftsführer anders als eine Mitarbeiterin. Aber jeder hat – unabhängig von Rolle oder Position – Einfluss darauf, mit welchen Gedanken, Handlungen und Gefühlen er seine Zeit füllt.

Lassen wir Dinge zu oder ziehen wir schnell weiter?
Verplempern wir unsere Zeit – oder füllen wir sie sinnvoll?

„Zeit ist das, was wir am meisten wollen, aber was wir am schlechtesten nutzen.“ – William Penn

Eine Sammlung von interessanten Zitaten zum Thema Zeit findest du Hier.

Wenn unsere Fragen zu einer Zeitfrage wird

Gerade die letzten beiden Fragen waren gegen Ende meiner letzten Anstellung sehr präsent. Ich hatte oft dieses vernebelte Gefühl in mir:
„Warum mache ich das hier eigentlich noch?“
Hat mir diese Arbeitszeit am Ende des Tages wirklich etwas gegeben – etwas, das ich gerne wieder erleben möchte? Habe ich etwas bewirkt, auf das ich rückblickend stolz bin? Oder muss ich erst nach Ergebnissen suchen, um etwas Positives zu finden?

Solche Fragen können einen nachts wach halten. Und ja – sie können überfordern. Aber letztlich liegt es an mir, welche Fragen ich mir am Tag stelle.
Geht es darum, was der Nachbar schon wieder macht – oder warum ich mir überhaupt Gedanken darüber mache? Warum beschäftigt mich das? Warum ist gerade er scheinbar wichtiger als ich selbst?

Auch unsere Entscheidungen im Alltag zeigen, wie wir mit Zeit umgehen. Wir haben oft mehrere Optionen – aber entscheiden uns manchmal für die bequemste. Nicht, weil sie besser ist, sondern weil sie weniger Energie kostet. Auch das ist eine Form der Zeitnutzung.

Der Unterschied liegt im Umgang

Im Laufe meiner eigenen Weiterentwicklung habe ich begonnen, vieles zu hinterfragen – zum Beispiel das ständige Meckern, das Fingerzeigen auf andere. Ob berechtigt oder nicht: Solche Haltungen halten uns oft in einem Zustand fest, in dem immer die anderen schuld sind. Und genau dadurch machen wir uns kleiner, als wir eigentlich sind – und vermeiden es, Selbstverantwortung zu übernehmen.

Wenn man sich bewusst macht, wie viel Zeit man in solche Gedankenschleifen investiert, ist das schon spannend. Doch der erste Schritt ist, es überhaupt zu erkennen – und anzuerkennen, dass diese Muster oft auch einen Zweck erfüllen: Sie lenken uns davon ab, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Und ja – das sage ich mit einem liebevollen Augenzwinkern. Denn wir alle tun das – auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen.

Das ist nur ein Beispiel, wie man Zeit nutzen kann – ohne wirkliches Ziel.
Was wäre, wenn wir diese Zeit stattdessen darauf verwenden würden, uns auf das zu fokussieren, was uns wirklich wichtig ist?
Nicht nur den Online-Warenkorb zu füllen, sondern vielleicht endlich die Reise zu buchen, von der wir seit Jahren sprechen – und sie auch tatsächlich anzutreten?

Was wäre, wenn wir uns den Fragen stellen würden, die vielleicht etwas zwicken – aber in uns Energie freisetzen, um anders zu denken und zu handeln?
Wenn wir Klarheit in uns schaffen würden – und dadurch auch Klarheit im Außen?

Was ich immer wieder beobachte:
Wir sind längst nicht müde, uns mit anderen zu beschäftigen – nur leider oft auf eine destruktive Weise.
Anstatt unsere Aufmerksamkeit nach innen zu richten, sind wir im Außen unterwegs. Doch wie sollen andere ehrlich mit uns sein, wenn wir es selbst nicht sind?

Wir sind ständig beschäftigt – mit allem und jedem.
Aber wenn uns Neid, Angst, alte Glaubenssätze oder unser eigener Perfektionismus triggern, ziehen wir uns oft zurück.
Nicht, um wirklich hinzuschauen – sondern um Beweise zu sammeln, warum das, was uns da gerade getriggert hat, auch tatsächlich stimmt.

Eine der größten Zeitfallen dabei ist: Social Media.
Es gaukelt uns ständig vor, wir müssten jemand anderes sein. Filter, vermeintlicher Erfolg, perfekte Leben – all das lässt uns glauben, nicht gut genug zu sein.
Aber ist das wirklich die Wahrheit?
Ist das die Wahrheit, die du über dich glaubst?
Und – was sind eigentlich deine Beweise dafür?
Ist das die Wahrheit mit der du deine Zeit verbringen möchtest?

Zeit – man hat sie oder man hat sie nicht

Wenn man sich mit dem Konzept der Zeit beschäftigt – wie zum Beispiel Stephen Hawking in seinem Buch Eine kurze Geschichte der Zeit – erkennt man schnell:
Zeit betrifft uns alle.
Ob wissenschaftlich, spirituell, philosophisch oder ganz praktisch – Zeit ist allgegenwärtig.
Manche erleben sie als Taktgeber auf der Uhr, andere nur als Gefühl – und wieder andere verlieren ganz das Gefühl dafür.

Was ich für mich erkannt habe:
Wenn man sich eine Uhr als Metapher nimmt – dann hat jeder Tag einen Anfang und ein Ende.
Eine Aufgabe beginnt – und endet.
Eine Entscheidung wird getroffen – und hat irgendwann eine Konsequenz.
Zeit fließt, sie schwebt, sie rast.
Und wie wir sie erleben, hängt oft davon ab, wie bewusst wir mit ihr umgehen.

Vielleicht kennst du den Satz:

„Man hat sie – oder man hat sie nicht.“
Aber eigentlich haben wir sie alle. Die Frage ist nur:
Was machen wir damit – oder leben wir einfach nur so in den Tag hinein?

In den letzten Wochen habe ich oft Aussagen gehört wie:
„Ich habe keine Zeit.“ oder „Ich hätte dir geantwortet, aber es war einfach so viel los.“
Meine Antwort darauf lautet meistens:

Es liegt nicht an der Zeit – sondern an der Priorität, die du einer Sache gibst.

Ein Beispiel:
Du schreibst jemandem eine Nachricht. Sie wird gelesen, aber nicht beantwortet. Später siehst du dieselbe Person auf Social Media aktiv – mit Storys, Likes, Kommentaren.
Auf der einen Seite kann das verletzend sein. Denn oft würde eine kurze Rückmeldung nur wenige Sekunden dauern.
Aber es zeigt:
Nicht fehlende Zeit war das Problem – sondern fehlende Priorität.

Auch das ist ein Thema von Fokus.
Und ja – ich weiß, wir alle haben viel um die Ohren.
Aber auch hier geht es um die Bedeutung, die wir Dingen im Alltag beimessen.
Welche Aufgaben bekommen deine Aufmerksamkeit?
Welche Menschen bekommen deine Rückmeldung?

In meinen Beispielen spielt immer auch die zwischenmenschliche Komponente mit – denn durch gefühlte Zeitverschwendung können echte Spannungen entstehen. Und den Eindruck das man selbst seine Zeit verschwendet.

Alles eine Frage der Zeit

Natürlich gibt es Dinge, die einfach länger dauern: ein Haus zu bauen, abzunehmen, einen passenden Partner zu finden.
Aber wir sind – Hand aufs Herz – zu einer ziemlich ungeduldigen Gesellschaft geworden, oder?

Durch unsere digitalen Zugänge haben wir rund um die Uhr Zugriff auf Milliarden von Daten, Bildern, Videos, Meinungen. Aber nehmen wir uns überhaupt noch Zeit, all das zu verarbeiten? Selbst wenn wir etwas in unserem Leben verändern möchten, geben wir uns oft nicht die Zeit, die es braucht, um wirkliche Wirkung zu entfalten.

Wenn ich mit Menschen spreche, die sich ständig darüber beschweren, keine Zeit zu haben, dann gebe ich gerne folgenden Tipp:

Mach mal Pause.

Warum?
Weil viele von uns den ganzen Tag auf Volldampf laufen.
Immer „on“, immer im Reaktionsmodus. Und wir vergessen dabei, mal innezuhalten – dem Tag Raum zu geben, das Erlebte überhaupt erst zu verarbeiten. Was passiert dann?
Unser Kopf und unser Körper versuchen das abends nachzuholen – wenn wir eigentlich schlafen wollen, aber plötzlich hellwach sind, weil alles nachwirkt.

Sich Zeit nehmen heißt auch, Verantwortung zu übernehmen:
Für das, was uns wichtig ist.
Für die Menschen, die uns wichtig sind.
Für die Themen, an denen wir wachsen wollen.
Alles andere ist – so hart das klingt – oft nur eine Ausrede.

Ein Beispiel aus meinem Leben:
Eine Bekannte antwortet mir häufig mit Voice-Nachrichten – oft eine Woche, nachdem ich mich gemeldet habe.
Dann spricht sie in ihrer Mittagspause, während sie gerade isst, und sagt so etwas wie:

„Ich hatte keine Zeit, aber jetzt nehme ich mir mal kurz eine.“
Und zack, weiter ins nächste Meeting.

Was bleibt bei mir hängen?
Das Gefühl, nicht wirklich wichtig gewesen zu sein.
Und ja – vielleicht wäre es ehrlicher zu sagen:

„Du warst gerade nicht wichtig genug, um mir meine Zeit zu nehmen.“
Klingt hart, aber mit so einer klaren Haltung kann ich besser leben als mit diesem „Ich hatte keine Zeit“. Es schwingt dadurch auch ein Stück von Selbstverantwortung mit, ehrlich zu sein anstatt nach Ausreden zu suchen.

Zeit ist ein unbezahlbarer Luxus

Wir alle haben Zeit – 24 Stunden pro Tag.
Und das ist vielleicht einer der wenigen echten Luxusgüter, die uns allen gleich zustehen.

Luxus ist für mich, am Ende eines Tages zurückzublicken und zu spüren:

Denn wenn ich mit mir in Verbindung war, fühlt sich auch Zeit ganz anders an.

Ich freue mich sehr über deine Meinung – hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

Liebe Grüsse,
Nicole

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