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Was bedeutet für mich Selbstbestimmung?

Auch zum anhören:

Ein Beitrag zur Blogparade von Sandra.

„Selbstbestimmung – das klingt so groß, so kraftvoll, so frei“, schreibt Sandra in ihrer Blogparade. Und sie stellt die Frage: Ist ein selbstbestimmtes Leben wirklich möglich oder nur ein Ideal, das uns in Coaching-Slogans und Instagram-Sprüchen begegnet?

Genau diese Frage hat mich tief bewegt. Gibt es sie wirklich – diese Selbstbestimmung – oder ist sie nur ein Konzept, das gut klingt, aber sich im Alltag kaum leben lässt?

Ich nehme das Wort einmal auseinander: Selbst – Stimm(e) – Bestimmung
Und was bedeutet das für mich?

Selbst: Wer bin ich in all dem?

Das Selbst – das bin ich. Oder besser gesagt: sollte ich sein. Denn oft, wenn ich Menschen frage, was sie wirklich wollen, erzählen sie von anderen: vom Partner, den Kindern, den Nachbarn. Dann frage ich: Und was hat das mit dir zu tun? – Stille.

Ich kenne das gut. Auch ich war oft im Außen. Habe mich über andere definiert. Bis ich irgendwann gemerkt habe: Da ist noch etwas in mir, das gehört nur mir. Und genau da beginnt Selbstbestimmung. Sein sich selbst bestimmen inkl. dem regelmässigen hinterfragen.

Stimme: Die stille, innere Wahrheit

Ich bin ein Fan der eigenen Stimme – der inneren, leisen. Es ist diese Stimme, die wir so oft überhören. Die sich meldet, wenn wir allein sind, wenn es ruhig wird. Die, die sagt: Das fühlt sich nicht richtig an, oder: Da will ich hin.

Neulich las ich den Satz: Wenn du nicht weißt, wohin du gehen sollst, dann geh in dich. Und ich dachte: Ja, genau das ist es. Denn wie oft sind wir im Außen, um uns nicht selbst zu begegnen?

Ich war lange so. Ich hörte mich selbst nicht, weil ich nur auf andere hörte. Und erst als ich anfing, auf mich selbst zu lauschen, wurde etwas klarer und irgendwie ruhiger.

Seine eigene Stimme bestimmen.

Bestimmung: Großes Wort, viele Fragen

Bestimmung klingt riesig. So nach „Lebensaufgabe“ oder „Berufung“. Und doch glaube ich, dass es nicht um das große Ganze gehen muss. Vielleicht ist es einfach ein Gefühl: Ich bin am richtigen Ort, tue das Richtige – für mich.

Ich habe viele Jahre gebraucht, um zum Beispiel meinen Job zu kündigen. Das war nicht leicht, vor allem nicht mit der finanziellen Sperre danach. Aber ich habe es selbst entschieden – mit allen Konsequenzen. Das ist für mich Selbstbestimmung. Nicht perfekt, nicht leicht, aber echt und auch ein Stück ungewöhnlich.

Zwischen Freiheit und Abhängigkeit

Selbstbestimmt leben heißt für mich auch, in einem Spannungsfeld zu stehen. Denn ich bin nicht völlig frei – ich brauche Geld, ich habe Verpflichtungen. Und trotzdem: Ich kann Entscheidungen treffen. Auch dann, wenn sie unbequem sind.

Ich hätte in meinem alten Job bleiben können. Aber da war diese innere Stimme, die immer lauter wurde. Ich wollte nicht mehr – ich wollte anders. Und obwohl ich mich danach nicht sofort „frei“ gefühlt habe, war es ein Schritt in eine Richtung, in meine Richtung.

Die leise Stimme nicht wegschieben

Ich erinnere mich an eine Beziehung, die über sieben Jahre ging. Er wollte alles: Haus, Kind, Hund. Ich wollte davon kaum etwas – außer vielleicht den Hund. Trotzdem blieb ich. Weil ich mir selbst nicht traute. Bis ich es beendete. Auf eine unschöne, aber ehrliche Weise.

Rückblickend sehe ich: Ich hatte mich an seinen Vorstellungen orientiert, nicht an meinen. Ich habe meine eigene Stimme weggeschoben – bis sie nicht mehr zu ignorieren war. Heute weiß ich: Diese Stimme ist der Schlüssel zur Selbstbestimmung. Auch wenn sie leise ist.
Das heisst nicht allem zu folgen aber zumindest ehrlich hinzuhören wenn diese leise Stimme etwas sagen will. Je nach Kontext muss keine riesen Änderung sein, vielleicht auch nur eine kleine Feinjustierung, um ggf. auch keine all zu grossen Trümmerhaufen zu hinterlassen.

Kleine Schritte, große Wirkung

Selbstbestimmung bedeutet für mich nicht, jeden Tag alles im Griff zu haben. Oft sind es kleine Dinge: eine Entscheidung, ein Gedanke, ein Gefühl ernst nehmen.

Ich erinnere mich an ein Paar im Supermarkt. Er beschimpfte sie laut, sie lachte beschämt. Ich spürte damals Wut und Traurigkeit – und erkannte: Ich habe mich auch oft klein machen lassen. Und nichts gesagt. Das ist nicht selbstbestimmt.

Selbstbestimmt ist für mich: Meine Stimme hören – und sie auch ins Außen tragen. Mich trauen, ich selbst zu sein, auch wenn es nicht in ein gesellschaftliches Bild passt.

Selbstbestimmung ist durchaus eine Aktion etwas ins Licht zu holen was in Dunklen lag.

Selbstbestimmung ist kein Ziel – sondern ein Weg

Ich glaube nicht, dass Selbstbestimmung ein Ziel ist, das man irgendwann erreicht. Es ist eher ein täglicher Prozess, ein Üben. Ich entscheide heute bewusster: Was will ich? Was brauche ich? Was fühlt sich richtig an?

Ein Satz, der mir aktuell sehr hilft, ist: Das muss ich heute nicht entscheiden.
Auch das ist selbstbestimmt – sich Zeit nehmen, nicht aus Druck handeln.

Ich bin nicht immer selbstbestimmt. Aber ich erkenne meine Anteile immer öfter. Manchmal sind es 10 Minuten am Tag, in denen ich bewusst wähle. Manchmal eine große Entscheidung die ich treffe, die alles verändert. Beides zählt das grosse und das kleine. Beides ist wertvoll.
Es ist vielleicht eher wichtig zu erkennen wo man mehr sein darf, wo man sich selbst bestimmter ausdrückt oder auch handelt.

Vielleicht möchtest du für dich ein paar Fragen beantworten:

Viel Spass beim beantworten.

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Liebe Grüsse, Nicole

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