Warum dein Problem nur das Symptom ist – und wie du die wahre Ursache findest
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Das Problem, das du wahrnimmst, ist oft nur ein Symptom, aber nicht die eigentliche Ursache. Die Ursachen liegen tiefer und sind von Mensch zu Mensch, von Kontext zu Kontext unterschiedlich – genauso wie die Probleme selbst. Mit diesem Beitrag möchte ich dir helfen, unter die Oberfläche zu schauen, um Zeit und Nerven zu sparen und nicht an den Symptomen haften zu bleiben, während die eigentliche Ursache weiter unbeachtet bleibt.
Neulich habe ich über den Anfang meiner Reise in die persönliche Weiterentwicklung nachgedacht. Intensiv sogar, denn ich fragte mich, welches Problem mich damals dazu brachte, endlich tiefer zu blicken, anstatt ständig im Außen zu sein, andere verantwortlich zu machen, Fingerpointing zu betreiben und in der Opferhaltung zu verharren. Mein Leben war „okay“, aber ich war unglücklich – beruflich und privat.
Das konnte doch nicht alles gewesen sein?
Ich fühlte mich festgefahren, wie in mentalem Treibsand, aus dem ich mich nicht befreien konnte. Mein „oberflächliches“ Problem war eine Sinnkrise – etwas, das mich auf allen Ebenen bewegte und gleichzeitig lähmte.
- Beruflich war ich festgefahren, ohne klare Optionen zur Veränderung.
- Eine langjährige Freundschaft-Plus schadete mir emotional und führte zu Push&Pull Spielchen.
- „Freunde“, die mich enttäuschten, raubten mir Energie.
Bestandsaufnahme: Der erste Schritt
Die Bestandsaufnahme hilft, Klarheit zu schaffen. Wie oft sagen wir: „Alles ist schlecht!“ – aber das ist selten die ganze Wahrheit. Unser Leben ist eine Momentaufnahme, die sich ständig verändert, genauso wie kein Tag dem anderen gleicht.
In meinen ergänzenden Blogbeitrag bzgl. IST-Analyse findest du eine Schritt für Schritt Anleitung.
Nimm dir also Zeit für eine Bestandsaufnahme. Schreib oder male dir auf, in welchen Bereichen deines Lebens es klemmt. Oft zeigt sich, dass ein Problem in einem Bereich auch andere beeinflusst – manchmal genügt schon eine kleine Veränderung, um eine Kettenreaktion auszulösen.
Doch die Symptome zu erkennen ist nur der erste Schritt. Jetzt ist es an der Zeit, tiefer zu schauen.

„Probleme vernebeln unseren Blick. Zeit um tiefer zu blicken“ Schöpferherz
Symptome vs. Ursachen
Wir neigen dazu, uns auf das Greifbar Offensichtliche zu fokussieren, zum Beispiel:
- „Die Beziehung ist schlecht.“
- „Mein Job macht keinen Spaß.“
- „Ich bin unzufrieden.“
- „Ich bin überfordert.“
- „Die Nachbarin hat gesagt …“
Das Problem scheint offensichtlich. Doch oft ist es nur die Spitze des Eisbergs. Es ist einfacher, andere verantwortlich zu machen, aber das löst nichts. Du bist Teil des Problems – und das ist eine gute Nachricht! Denn das heißt, du kannst auch Teil der Lösung sein.
Häufige „verborgene“ Ursachen:
- Fehlende Klarheit darüber, was du wirklich willst.
- Mangelnde oder überzogene Grenzen.
- Deine Werte nicht zu kennen oder nicht zu leben.
- Fehlende klare Ziele oder Ansagen.
- Abhängigkeit von anderen.
Es ist einfacher, den Job, die Beziehung oder die Umstände zu beschuldigen, aber … du bist da noch!
Ich sage gerne, du kannst dich nicht aus der Gleichung nehmen!
Der Eisberg – Was liegt unter der Oberfläche?
Kennst du das Eisbergmodell? Es wird in vielen Kontexten verwendet. Es zeigt den Unterschied zwischen dem, was wir bewusst wahrnehmen (die Spitze), und dem, was unbewusst abläuft (die verborgene Masse). Genauso funktioniert es mit unseren Problemen.
Das, was du an der Oberfläche siehst, ist oft nur ein winziger Bruchteil. Darunter liegen unbewusste Überzeugungen, Ängste oder Erfahrungen, die das Problem überhaupt erst hervorgebracht haben.
Die gute Nachricht: Wenn du beginnst, unter die Oberfläche zu tauchen, findest du eine Erkenntnis nach der anderen. Dieser Prozess erfordert Mut, aber es lohnt sich. Statt dich im Kreis zu drehen oder in der Hoffnung zu verharren, dass sich alles von selbst löst, kannst du neue Perspektiven einnehmen – und das bringt dich weiter.
Erste Schritte zur Ursache
Um das greifbarer zu machen, gebe ich dir eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, die du auf dein aktuelles Problem anwenden kannst:
- Identifiziere das Symptom: Was genau stört dich an der Situation an dem Problem?
- Gehe tiefer: Warum stört es dich? Was wird dadurch in dir ausgelöst?
- Erkenne das Bedürfnis: Welches deiner Bedürfnisse bleibt unerfüllt? Welcher Wert wurde verletzt?
- Sei ehrlich zu dir: Welche Werte oder Grenzen hast du in dieser Situation vernachlässigt?
Und falls dein Kopf beginnt, wieder andere zu beschuldigen – stopp ihn mal! Es geht gerade nur um dich. Ja, du darfst später wieder bei anderen schauen, aber richte zuerst die Taschenlampe auf dich selbst. Denn das Problem hat schließlich mit dir zu tun, oder? Du bist es, der es hat und es gerade festhält – vermutlich, weil du nach einer Lösung suchst. Und vielleicht, ganz vielleicht, liegt die Lösung bereits in dir.
Wenn du diese Fragen ehrlich für dich beantwortest, wirst du feststellen, dass du deinem Problem und dessen Ursache näher kommst. Akzeptiere, dass das Symptom nur der erste Hinweis ist – und dass die wahre Ursache oft tiefer liegt.
Probleme sind oft vielschichtig, genau wie wir Menschen. Der Schlüssel liegt darin, nicht an der Oberfläche stehenzubleiben, sondern tiefer zu blicken. Mit jeder Erkenntnis wächst deine Fähigkeit, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern die wahre Ursache zu finden – und dadurch nachhaltig zu wachsen.
Liebe Grüße,
Nicole
PS: Eine passende Meditation zu diesem Beitrag findest du auf meinem Youtubekanal.
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