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Von Überforderung zu Selbst-High-Five

Überforderung – ein Wort und ein Gefühl, das heutzutage präsenter scheint als je zuvor. Zumindest empfinde ich das so. Neulich habe ich ein wenig recherchiert und bin dabei auf den Begriff „Überforderungsmanagement“ gestoßen. Die Suchmaschine zerlegt dieses Wort direkt in „Überforderung“ und „Management“, logisch weil es das Wort so auch nicht gibt. Die meisten Treffer bezogen sich auf den Arbeitskontext, speziell auf Führungsebenen. Doch die Realität zeigt: Überforderung betrifft alle – unabhängig von Alter, Beruf oder Lebenssituation.

Was ist Überforderung?

Überforderung bedeutet, dass du mit zu vielen Aufgaben gleichzeitig konfrontiert bist. Es fühlt sich an, als gäbe es kein Ende – immer wieder kommt etwas Neues hinzu. Du fängst Dinge an, schließt sie nicht ab, und trotzdem wächst der Berg weiter. Dazu kommen Verpflichtungen, die auch Aufmerksamkeit fordern.

Irgendwann reagiert der Körper: Der Kopf ist wie im Dauerrauschen, der Fokus schwindet – und im schlimmsten Fall fällt man komplett aus. Vielleicht kennst du solche Momente. Gelegentlich sind sie normal, aber was, wenn dieser Zustand zum Dauerzustand wird? Viele Menschen scheinen sich in einer Art Wirbelsturm zu verlieren, aus dem sie keinen Ausweg finden.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Manchmal spielen auch Erkrankungen eine Rolle. Ich erinnere mich an eine Bekannte, die durch ihre Depression in einen solchen Überforderungsstrudel geraten ist. Ihr Leben, ihre Aufgaben, sogar kleine To-dos empfand sie als erdrückend. Hinzu kamen private Erlebnisse, die sie völlig aus der Bahn geworfen haben.

An diesem Punkt fällt oft das Stichwort Resilienz – die Widerstandsfähigkeit. Sicher, manche Menschen können länger unter Druck funktionieren, andere weniger. Aber eines gilt für alle: Jeder hat seine Grenze.

Meine persönliche Erfahrung mit Überforderung

Ich habe selbst erlebt, wie Überforderung meinen Körper in die Knie gezwungen hat. Dauerhafte Verspannungen führten zu Entzündungen in den Muskeln, und meine Nackenschmerzen strahlten bis ins Ohr aus. Das Resultat: Schwindelattacken, als stünde ich auf einem schwankenden Schiff. Es war eine der unangenehmsten und beängstigendsten Zeiten meines Lebens.

Ruhe, Wärme, Massagen – all das war nötig, um meinen Körper wieder zu entspannen. Und obwohl ich viel für meine mentale und körperliche Gesundheit tue, hat mich mein Körper gezwungen, noch genauer hinzuschauen.

Die Ursachen waren vielfältig: Im Job herrschte Dauerchaos. Es gab ständig Konflikte, eine miese Stimmung im Team und das über Jahre hinweg. Lange habe ich das ausgehalten, bis irgendwann Schluss war. Rückblickend hätte ich mir gewünscht, dass jemand einfach mal „Stopp“ ruft, um die Situation zu klären, bevor noch mehr dazukommt.

Das gilt nicht nur für den beruflichen Kontext, sondern auch für den privaten. Es ist essenziell, den Punkt zu erkennen, an dem man Stopp sagen muss.

Übung: Den inneren Wirbelsturm stoppen

Fühlst du dich gerade überfordert? Dann probiere das aus:

  1. Steh auf und sage laut „Ich drücke jetzt auf Stopp!“
  2. Bleib stehen und atme tief durch.
  3. Mach das für mindestens 3 Atemzüge.

Überforderung – alles zieht sich zusammen

Schritt-für-Schritt aus der Überforderung

1. Schreiben statt Grübeln:
Nimm dir einen Zettel oder dein Handy und schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt. Alles, was erledigt werden muss.

2. Kategorisieren:
Teile die Aufgaben in beruflich und privat.

3. Priorisieren:

4. In kleine Schritte aufteilen:
Welche großen Prioritäten lassen sich in kleine, machbare Schritte unterteilen? Schreibe diese Schritte auf.

5. Wählen und abschließen:
Entscheide dich für eine berufliche und eine private Aufgabe, die du heute erledigen kannst – und zwar vollständig.

6. Abschließen feiern:
Bewusst wahrnehmen, wenn du etwas abgeschlossen hast, ist wichtig. Gib dir selbst einen Selbst-High-Five (wie es Mel Robbins in ihrem Buch beschreibt). Feiere auch die kleinen Erfolge bei anderen – ein „High Five“ wirkt oft Wunder.

Grundlagen für langfristige Entlastung

Neben der Priorisierung sind Pausen und gesunde Gewohnheiten essenziell. Unterbreche dich bewusst, wenn du merkst, dass du in alte Überforderungsmuster zurückfällst. Auf diese Punkte werde ich in künftigen Blogbeiträgen noch genauer eingehen.

Fazit

Lerne, für dich selbst den Punkt zu finden, an dem du auf Stopp drücken kannst. Sortiere, priorisiere und nimm dann den nächsten Schritt in Angriff. Das ist der erste Schritt, um den Wirbelsturm der Überforderung ruhiger werden zu lassen.

Erinnere dich: Du bist ein Mensch, keine Maschine! Und selbst Maschinen brauchen manchmal einen Reboot, um sich zu sortieren.

Liebe Grüsse,
Nicole

PS: Auf meinem Youtube-Kanal findest du eine unterstützende Meditation dazu.

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