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Überforderung – Schmerzpunkte und oft auch die Ursachen

Auch zum anhören:

In den letzten Wochen habe ich viel über Überforderung nachgedacht – Menschen beobachtet, befragt, selbst reflektiert. Und was soll ich sagen: Es gibt viele Gründe, warum wir uns überfordert fühlen. Selten ist es nur eine Sache – meist kommt einiges zusammen.
Aber eines ist klar: Überforderung betrifft viele. Und jede*r geht anders damit um.

Ich nenne das gerne: Fight. Flight. Freeze.
Entweder du kämpfst, flüchtest oder frierst ein – wenn’s dir zu viel wird.
Doch wie zeigt sich Überforderung ganz konkret?
In diesen Beitrag fasse ich ein paar Erkenntnisse zusammen – vielleicht erkennst du dich in dem einen oder anderen wieder. Zusätzlich habe ich auch ein paar Übungen und Fragen zusammengestellt um sich seiner Überforderung immer bewusster zu werden.

Überlastung & Zerrissenheit

Viele, mit denen ich gesprochen habe, sagten: „Ich habe einfach zu viele To-dos – beruflich wie privat.“ Hinzu kommen Erwartungen – von außen und von sich selbst. Unausgesprochen. Vermutet. Oder selbst gemacht.

Übungen:
Frage dich ehrlich: Woher kommt der Erwartungsdruck?
Wenn du vermutest das es von Dir erwartet wird – frag mal direkt nach.
Schreib alle To-dos auf – raus aus dem Kopf!
Priorisiere. Gibt es Deadlines? Was kann gestrichen oder delegiert werden?

Gedanken, die bei Überforderung oft auftauchen können:
– „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“ Das zeigt: Du hast mehr als genug! Du brauchst nichts Zusätzliches – nur Klarheit und das erste was JETZT wirklich wichtig ist anzugehen.
– „Ich mache nie genug.“ Vielleicht spricht hier dein innerer Perfektionist. Magst du mal mit ihm sprechen? Was genau verlangt er von Dir?
– „Ich will alles sofort.“ Was hat jetzt wirklich Prio? Was darf warten?

Zeit & Energie

Wir haben alle dieselbe Zeit und doch nutzen wir oft den Satz: „Ich hab keine Zeit“ ist ein Gefühl, das viele kennen wenn die Zeit rast und wir nicht das vollenden können was wir begonnen haben.

Eine Aussage hat mich besonders berührt, als ich ein paar Menschen zu dem Thema Überforderung befragt habe:
Ich arbeite den ganzen Tag, aber komme zu nichts.
Das ist ein gesellschaftliches Thema, oder? Wir funktionieren, aber wir spüren uns dabei kaum noch. Und selten gibt’s echte Wertschätzung.

Meine Tipps:
– Nimm dich bewusst wahr.
Wenn du gestresst bist – Pause. Augen schließen. Atmen.
Sag dir: „Ich bin jetzt hier – nichts ist gerade wichtiger.
– Starte Aufgaben bewusst – und beende sie auch so.
Erkenne an, was du tust. Auch Abwasch ist Energieeinsatz.
Und wenn dir niemand dankt: Dank dir selbst.

Strukturlosigkeit & Entscheidungsdruck

Wir sind nicht strukturlos – unser Körper ist voller Struktur: Knochen, DNA, Gewebe. Aber wir geben uns oft keine Struktur, besonders nicht im Alltag. Das passiert, wenn wir keine Entscheidungen treffen – aber trotzdem 100 Dinge gleichzeitig jonglieren.

Meine Tipps:
– Setz dir ein Datum für eine Entscheidung.
– Frag dich: Muss ich das JETZT entscheiden?
Was ist für dich „gute Organisation“? Welche Routinen brauchst du?
Manchmal reicht ein kleiner Start: ein fester Zeitblock, eine definierte Mini-Aufgabe.

Fehlende Grenzen

Ja, People Pleasing. Kennen viele.
Aber für mich geht’s hier um mehr:
Die Angst vor Ablehnung. Der Wunsch, zu gefallen.
Aber… gefällst du dir selbst, wenn du immer Ja sagst, obwohl du Nein meinst?

Wenn wir das immer wieder tun, signalisieren wir uns selbst:
„Ich bin nicht wichtig genug.“
Und dann wundern wir uns, warum wir keine Grenzen setzen – auch nicht gegen Ablenkung, Stress, Erschöpfung. Ich weiss diese Aussage kann hart sein, aber genau das durfte ich mir auch eingestehen.

Übung:
Stell dich vor den Spiegel.
Sag: „Nein.“
Mit einem Lächeln. Ohne Erklärung. Einfach ehrlich.
Fühl es. Handle danach.

Und noch etwas: Hilfe annehmen gehört auch zu gesunden Grenzen.
Fragen nach Hilfe, Hilfe annehmen. Das ist kein Versagen – das ist Menschlichkeit.

Ablenkung

Oh ja – unsere Alltagsfluchtmittel.
Social Media. Snacks. Serien. Scrollen. Shoppen.

Nicht falsch verstehen: Das heißt nicht, dass du faul bist.
Im Gegenteil: Du bist ständig aktiv – nur oft in Richtungen, die dich nicht wirklich weiterbringen. Die Alltagsfluchtmittel sind manchmal einfacher und Energiesparender.

Vielleicht kennst du das auch …
Du fängst etwas an – und hoffst sogar, dass dich jemand stört, dich ablenkt. Denn dann musst du nicht weitermachen. *Zwinker Zwinker*

Oder du machst Dinge auf den letzten Drücker obwohl es auch früher erledigt werden könnte. Vielleicht denkst du dann: „Ich arbeite unter Druck.“ Aber ist das wirklich produktiv?
Was wäre, wenn es leichter gehen darf – mit mehr Raum, mehr Zeit, weniger Druck?

Übung: Wähle eine Aufgabe.
Starte bewusst. Beende sie vollständig – ohne abzuwarten, bis der Stress dich kickt. Beobachte, wie du dich dabei fühlst – und was du dir selbst erzählst.

Fazit: Überforderung hat einen Zweck. Aber nicht dauerhaft.

Ja, manchmal „hilft“ die Überforderung uns. Sie erzeugt künstlichen Druck. Sie lässt uns „funktionieren“. Sie gibt uns ein Alibi: „Ich hab’s trotzdem geschafft.“ Aber langfristig? Zieht sie uns Energie. Freude. Klarheit. Und das Wichtigste: Du bist Teil der Gleichung.
Du lässt dich überfordern – und du darfst dich auch wieder entlasten.

Wir alle kennen das. Aber wir dürfen lernen, anders mit uns umzugehen.

Ich freue mich, wenn du mir deine Gedanken und Erfahrungen zum Thema Überforderung da lässt. Vielleicht auch Fragen bezogen auf den Beitrag:
Was hast du für dich mitgenommen?
Was hilft dir?
Was nimmst du dir vielleicht mal vor?

Liebe Grüsse,
Nicole

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