Entscheidungslandkarte
Auch zum anhören:
Entscheidungen fallen uns oft schwer – vor allem, wenn an ihnen so viel hängt. Aber sie können uns in eine ganz besondere Transformation bringen. Altes darf weichen, um Platz für Neues zu schaffen – etwas, das vielleicht noch unbekannt ist, ungewohnt, aber voller Mut, Freude, Feuer, Freiheit und vielem mehr. Je nach Kontext und Thema kann genau das in der Transformation enthalten sein.
Aber um das zu fühlen, es zu erkennen und Altes wirklich gehen zu lassen, braucht es Raum. Ich vergleiche das gerne mit einem Abnehmprozess: Wenn du Kilos verlieren möchtest, musst du den Weg gehen, um am Ende voller Freude ein neues Körpergefühl zu spüren.
Aber was ist mit Entscheidungen, die komplexer sind, weil sie uns auf verschiedene Wege bringen könnten? Da bleiben viele Gedanken im Kopf – sie kreisen, spielen sich gegenseitig aus – und manchmal bleibt man dann doch einfach dort, wo man gerade ist.
Was auf jeden Fall hilft, ist, aus dem Kopf rauszukommen: Schreiben, malen, skizzieren. Es im Außen in eine Form bringen. Sich vielleicht auch andere Fragen stellen – und dadurch eine ganz andere Entscheidung treffen, als der Kopf es wollte.
Dazu kann die Entscheidungslandkarte ein mega Tool sein. Die einzelnen Schritte beschreibe ich dir in diesem Beitrag – und ich lade dich ein, sie selbst mal auszuprobieren. Egal, womit du gerade haderst – je mehr du dich mit Optionen, Möglichkeiten, Fragen und konkreten Schritten beschäftigst, desto schneller kommst du an den Punkt, wo du wirklich hinwillst.
Entscheidungslandkarte – und ihre Schritte
Vielleicht kennst du bereits die Mindmap-Methode. Genau diesen Ansatz verfolgt die Entscheidungslandkarte für deine Wege – aber wir starten etwas anders: mit dem JETZT.
1. Dein JETZT-Anker
Schreibe ganz intuitiv – ohne Nachdenken – was dir gerade in deinem Leben wichtig ist.
Frage dich: Was ist mir JETZT gerade in meinem Leben wichtig?
Je nach Situation kann das etwas anderes sein.
Beispiele: finanzielle Sicherheit, Ruhe, Natur, Reisen, Freunde, Familie, Harmonie, Klarheit, Mut für neue Schritte, ein Neuanfang, Liebe usw.
Markiere dir dann die drei wichtigsten Punkte – das sind deine Leitsterne.
2. Deine Wege
Zeichne einen Kreis auf ein Blatt Papier – das ist dein Jetzt.
Von dort führen Wege weg – jeder Weg steht für eine Entscheidung, die du treffen könntest.
Beispiel: Wenn du einen neuen Job suchst, könnten deine Wege sein:
– bleiben, wo du bist
– eine andere Stelle am selben Ort
– eine Stelle in einer anderen Stadt
– auf Teilzeit gehen und nebenbei etwas Eigenes aufbauen.
Für jeden Weg beantwortest du anschliessend folgende Fragen:
– Was gewinne ich, wenn ich diesen Weg gehe?
– Was riskiere ich?
– Spüre ich mehr Last oder Lust?

3. Deine Zukunft
Stell dir für jeden Weg vor, wie dein Leben in sechs Monaten aussieht.
Sprich mit deinem Zukunfts-Ich:
– Was wird durch diese Entscheidung möglich?
– Was wird dadurch verhindert?
– Wie fühle ich mich dort?
– Was habe ich erreicht?
– Wer ist an meiner Seite?
Es mag ungewohnt sein, sich so mit dem Zukunfts-Ich zu verbinden – aber probiere es aus. Lass deiner Fantasie freien Lauf.
4. Deine innere Stimme – dein Kompass
Du hast dir jetzt mit diesen Schritten ein Fundament für deine Entscheidung gebaut. Du weißt, was dir wichtig ist. Du kennst mögliche Risiken und Potenziale. Du hast gespürt, was sich stimmig anfühlt.
Frage dich zum Abschluss:
– Was ist der erste Schritt, den ich heute tun kann?
– Wenn das genauso eintrifft, dann werde ich…
– Eine Stimme in mir will, dass ich diesen Weg gehe, weil…
– Ich nehme auf meinem Weg folgendes mit: (z. B. Mut, Zuversicht, Ruhe, Neugier…)
5. Entscheidung & Leitsterne verankern
Wenn du deinen Weg gewählt hast, dann schreibe ihn dir bewusst auf – groß, sichtbar, spürbar. Und darunter: Deine drei Leitsterne (aus Punkt 3)
Frage dich:
– Wie tragen mich diese Leitsterne auf diesem Weg?
– Wie erinnern sie mich daran, warum ich diesen Weg gewählt habe?
– Wie können sie mir helfen, wenn Zweifel kommen?
„Du kannst es für dich z.B. wie folgt zusammenfassen:
Ich wähle den Weg … , weil ich mir … wünsche.
Meine Leitsterne sind: ….
Sie begleiten mich, wenn ich losgehe – und sie erinnern mich daran, warum.„
Ich finde dieses Tool wirklich genial – und ich habe es schon einigen Menschen empfohlen.
Was passiert wenn du es nutzt? Man zeichnet seine Wege auf, ohne sie wirklich gehen zu müssen – aber man sieht schon, wie sie sich anfühlen und wohin sie führen könnten. Man erkennt Risiken, aber ist innerlich schon vorbereitet.
Es ist kein detaillierter Plan, sondern eine Landkarte – und die Details zeigen sich beim Gehen, wenn du dich entschieden hast, oder?
Ich freue mich, wenn du mir Feedback dalässt – wie findest du das Tool? Schreib mir gerne einen Kommentar.
Liebe Grüße,
Nicole
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