Dieses Gefühl von: Ich weiß nicht, was ich will!
Auch zum anhören:
Vielleicht kennst du dieses Gefühl, das in der Aussage mündet: Ich weiß nicht, was ich will. Es kann uns alle treffen – im privaten oder beruflichen Bereich. Und oft hat es eine größere Wirkung, als wir anfangs vermuten, denn diese Ungewissheit strahlt meist auf viele Lebensbereiche aus. Sie lässt uns grübeln und im Kreis unserer Gedanken verharren, ohne wirklich voranzukommen.
Wir suchen dann im Außen nach Antworten, lassen uns von anderen inspirieren – und das ist gut so. Doch bringt uns das wirklich weiter? Ermöglicht es uns, tiefere Einsichten zu gewinnen und die Antworten freizulegen, die wir vielleicht lange vor uns selbst verborgen haben?
Ich glaube, wir alle sind Suchende auf unserem Lebensweg – sei es im Kleinen oder im Großen. Manchmal verlaufen wir uns, bewusst oder unbewusst, weil die Möglichkeiten schier endlos scheinen. Und oft kommt noch hinzu, dass wir uns an Altem festhalten, selbst wenn wir eine Richtung gefunden haben, die uns weiterbringen könnte.
Ich weiß aber was ich nicht will!
Wir alle kennen diese Momente, in denen wir nicht genau wissen, was wir wollen – aber sehr wohl wissen, was wir nicht mehr wollen. Oder?
- Vielleicht gibt es einen Teil in dir, der dieses Gefühl der Ungewissheit unerträglich findet.
- Vielleicht gibt es einen Teil in dir, der glaubt, dass es gerade so sein muss.
- Vielleicht gibt es einen Teil in dir, der die Stimme der Unzufriedenheit nicht mehr leise stellen kann.
Egal, was dich zu diesem Punkt geführt hat – jetzt ist der Moment gekommen, um genauer hinzuschauen und dich unangenehmen, aber wertvollen Fragen zu stellen:
- Woher kommt diese Unzufriedenheit? Vielleicht ist es das Gefühl, dass da noch mehr sein könnte?
- Woher kommt sie so plötzlich? Gab es einen Wendepunkt in deinem Leben, der dir gezeigt hat, dass du mehr erreichen kannst?
Was auch immer du für Antworten findest – kannst du akzeptieren, dass es gerade so ist?

Kannst du das Gefühl aushalten – oder lenkst du dich ab?
Vielleicht trägst du dieses Gefühl schon länger mit dir herum und hast versucht, dich davon abzulenken. Du hast nach Lösungen gesucht, aber gleichzeitig auch Ausreden gefunden, um dich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen.
Doch Ablenkung löst das Gefühl nicht – es hält dich nur an der Oberfläche. Dieses Gefühl der Unzufriedenheit ist ein Symptom, das dich auf etwas Tieferes hinweist.
Frage dich:
Bist du bereit, dieses Gefühl auszuhalten, ohne dich weiter davon abzulenken?
Eine Anleitung, um in die Tiefe zu gehen
Neulich sprach mich meine Cousine genau zu diesem Thema an. Sie erzählte mir, dass sie nicht mehr wisse, was sie beruflich will. Es war keine neue Erkenntnis, sondern eine Dauerschleife, die ihr zunehmend aufs Gemüt schlug. Ich gab ihr folgende Schritte an die Hand, um von der Oberfläche in die Tiefe zu kommen:
1. Druck ablassen
Schreibe alles auf, was dich nervt, was du nicht mehr ertragen kannst:
- Warum bist du unzufrieden mit dem Hier und Jetzt?
- Warum kannst du dich nicht mit dem zufriedengeben, was du hast?
Falls du nicht gerne schreibst, sprich mit jemandem darüber – oder nimm dich selbst mit einer Aufnahme-App auf. Du kannst auch einfach in den Wald gehen und alles laut herauslassen. Die Bäume und Tiere werden es dir verzeihen. 😊
2. Meditiere
Suche dir eine passende Meditation oder höre ruhige Musik. Komm bei dir selbst an. Lasse dann folgende Fragen in dir wirken:
3. Fragen zur Reflexion
- Was liebst du? Was machst du gerne?
- Was sind deine natürlichen Stärken? Worauf kannst du immer zurückgreifen?
- Was sind deine erlernten Fähigkeiten?
- Welche Werte sind dir wichtig?
- Was möchtest du erreichen?
- Was brauchst du, um dein volles Potenzial zu entfalten?
- Mit wem möchtest du leben, arbeiten oder dich umgeben?
4. Lass die Antworten kommen
Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten – sie sind deine.
Manchmal kommen sie schnell, manchmal brauchen sie Zeit. Lass sie wie Wasser durchsickern und spüre, was nach oben gespült wird.
Ergänzend findest du eine Meditation auf meinem Youtube-Kanal und ein kostenloses Arbeitsblatt. Ich wünsche Dir viele schöne Erkenntnisse und freue mich über Feedback.
Die Suche nach Fokus und Klarheit
Die Fragen sind nicht dazu da, sofort die ultimative Lösung zu finden. Vielmehr helfen sie dir, einen Fokus zu schaffen, bevor du dich auf die Suche nach Antworten machst. Sie sind wie Koordinaten, die dir den Weg weisen können.
Unser Leben wird immer komplexer, und mit den vielen Möglichkeiten kommen auch Ablenkungen. Diese Ablenkungen können ein Vakuum erschaffen, das uns beschäftigt hält, aber nicht wirklich voranbringt.

Zum Abschluss: Was hast du schon geschafft?
Ich möchte dir noch ein paar abschließende Fragen mitgeben, die dir helfen können, deine Stärken und bisherigen Erfolge zu würdigen:
- Worauf bist du stolz?
- Was hast du schon erreicht, auf das du immer zurückgreifen kannst?
- Warum glaubst du, dass da noch mehr sein darf?
Dieser Beitrag ist ein Anstoß, dich mit deinen Gefühlen und deinem inneren Kompass auseinanderzusetzen. Es geht darum, das „Ich weiß nicht, was ich will“ nicht als Hindernis zu sehen, sondern als Einladung, tiefer zu graben und mehr über dich selbst herauszufinden.
Schreib mir gerne wie du das siehst!
Herzliche Grüsse
Nicole
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