Denkräume öffnen
Auch zum anhören:
Wir Menschen sind echt komplex, und ich persönlich finde es immer wieder faszinierend, wie Menschen denken, andere Perspektiven eröffnen und Ideen entstehen lassen. Klar, das ist eher die positive Seite davon. Es gibt auch zwischenmenschliche Themen, die zu verschiedenen Konflikten führen. Und wenn der eine den anderen nicht verstehen will, dann will der andere den einen auch nicht verstehen. Klar, auch hier spielen Emotionen, alte Geschichten, „Verletzungen“ oder die Tagesform eine Rolle. Schon wieder komplex, oder?
Neulich habe ich von Astrid Brüggemann das Buch Keine Panik, es ist nur KI gelesen. Für mich ein wirklich gutes Buch, um KI als Denkunterstützung einzusetzen und von Panik zu einem partnerschaftlichen Denkaustausch mit KI zu kommen. Unter anderem spricht sie dort auch die Methode „Denkraum“ an und verbindet sie auf eine coole Weise mit Mensch und KI.
Es geht grob darum, dass wir Menschen uns in vier Denkräumen bewegen. Dabei gibt es Tendenzen, wo man sich am meisten aufhält oder wie man denkt. Mich hat das zum Nachdenken und natürlich zum klassischen Googlen veranlasst. Ich habe auch bekannte Sprachmodelle befragt, um weitere Ideen und Informationen zu sammeln. Ich bin von diesem Konzept angefixt, weil es mir in Form von „Räumen“ bildlicher gemacht hat, wo sich Menschen am meisten aufhalten und warum sie so sind, wie sie sind. Vielleicht kann dieses Verständnis Kommunikation mehr fördern und weniger fordern?
In diesem Beitrag möchte ich Dir die verschiedenen Denkräume näher bringen. Und vielleicht weckt es deine Lust deinen erkannten / bekannten Denkraum zu verlassen und mal in einen anderen einzutauchen?
Denken an sich
Denken ist eine so wichtige Funktion im Leben, aber gleichzeitig auch etwas, woran wir uns oft festbeißen – an Dingen, Menschen usw., ohne wirklich weiterzukommen. Wer kennt es nicht? Diese Denkschleifen, immer wieder dieselben Fragen, vielleicht sogar unbemerkt, aber doch da.
Unser Gehirn sieht bei jedem oberflächlich betrachtet gleich aus, aber es arbeitet bei jedem anders. Erfahrungen, Veranlagungen, Erziehung, Lernmethoden – all das formt unsere Denkprogramme und beeinflusst, in welchen Denkräumen wir uns am wohlsten fühlen. Dort starten wir unsere Denkprozesse, analysieren, reflektieren und schaffen Ergebnisse.
Deshalb gibt es auch Berufe, die dem einen mehr liegen als dem anderen. Der eine liebt es, mit Zahlen zu jonglieren, der andere arbeitet lieber mit Kindern. Der eine entwickelt Strategien, der andere malt lieber Bilder.

1. Der kreative Denkraum
Hier geht es um freies Denken, besondere gedankliche Verknüpfungen und innovative Ideen. In diesem Raum entstehen Konzepte, die manchmal auch sehr abstrakt sein können.
Ich stelle mir diesen Raum mit offenen Fenstern für frische Luft vor, riesige weiße Wände, auf denen in allen Farben notiert, ausprobiert und dokumentiert wird. Ein bisschen rebellisch, ein bisschen chaotisch, aber voller Inspiration.
2. Der analytische Denkraum
Hier geht es um logisches und strukturiertes Denken. Probleme werden gedanklich zerlegt, analysiert und mit bestehenden Fakten und Daten verknüpft. Prozessbezogenes Denken steht im Fokus.
Ich stelle mir diesen Raum abgedunkelt vor, mit einem blassen, steifen Nerd hinter einem Computer, hochkonzentriert und rational denkend. Emotional ein wenig kühl, wie der Raum selbst.
3. Der strategische Denkraum
Hier geht es darum, Ideen und Konzepte zu entwickeln, um Ziele zu erreichen. Es geht auch um Umsetzung und Realität: Wie realistisch ist das, was geplant wird?
Ich stelle mir diesen Raum mit einem riesigen Schreibtisch vor, auf dem Pläne und Strategien ausgebreitet sind. So ein Typ wie Napoleon dahinter 🙂
4. Der soziale Denkraum
In diesem Raum dreht sich alles um das Miteinander: Was denken andere? Was brauchen sie? Gemeinschaften bilden, Austausch fördern – das ist hier der Kern.
Ich stelle mir diesen Raum mit offenen Fenstern und Türen vor, Tee und Kaffee immer bereit, eine einladende, warme Atmosphäre. Wie bei einer Sozialarbeiterin, die alle willkommen heißt.
Vielleicht hast du andere Bilder zu den Denkräumen im Kopf? Vielleicht hast du dich auch irgendwo wiedererkannt bzw. Tendenzen entdeckt?
Die Räume sind Verbunden
Klar haben wir Tendenzen, aber oft mischen sich die „Denkräume“ durchaus auch. Ich persönlich befinde mich sehr oft in dem kreativen Denkraum, aber ich spaziere auch gerne mal den Strategischen hinein, wenn mich keiner dabei sieht. 🙂
Wenn du Lust hast, für dich einen Test zu machen, dann nutze gerne mein kostenloses Arbeitsblatt dazu.
Warum ist es interessant zu wissen, wo man steht? Und welcher Raum „besser“? Es gibt kein besser oder schlechter. So wie es in der Gesellschaft verschiedene Rollen braucht, brauchen wir auch im Denken verschiedene Stärken. Doch genau hier fehlt oft das Verständnis. Natürlich spielen hier auch wieder verschiedenste Aspekte mit rein, aber wenn wir mal auf der Raumebene bleiben, dann könnte es uns leichter fallen, Verständnis dafür zu haben, oder?
Was wäre, wenn wir erkennen könnten: „Ahhh, diese Person ist überwiegend in diesem Raum unterwegs, sie denkt primär so und so“?
Vielleicht helfen folgende Beispiele:
- Ein Mensch im analytischen Raum könnte so etwas sagen wie: „Ich brauche mehr Informationen.“ oder „Wie meinst du das?“
- Ein Mensch im kreativen Raum könnte sagen: „Ich habe zu viele Ideen.“ oder „Ich habe tausend Ideen.“
- Ein Mensch, der sich überwiegend im sozialen Raum bewegt, könnte sagen: „Ich muss für alle da sein.“ oder „Ich muss immer erreichbar sein.“
- Ein Mensch im strategischen Raum könnte sagen: „Ich brauche einen perfekten Plan.“ oder „mir fehlt der rote Faden.“
Vielleicht hilft es, sich diese Denkweisen wie einen Prototyp im Kopf abzuspeichern, um mehr Verständnis zu entwickeln. Ich würde mir wünschen, dass wir wieder mehr über unsere Mitmenschen nachdenken und versuchen, uns gegenseitig zu verstehen. Vielleicht geht es dir auch so, und vielleicht sind die verschiedenen Denkräume eine Idee, um das zu fördern. Vielleicht entsteht daraus eine „WG des Denkens“. 🙂
Lass mir gerne deine Gedanken dazu da, entweder als Kommentar oder per Mail. Ich freue mich über den Denkraum, den wir gemeinsam mit dem Beitrag eröffnen haben!
Liebe Grüsse,
Nicole
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