Die Gedanken sind frei?! Wie bewusste Gedanken dein inneres Klima verändern
Vielleicht kennst du diesen Satz: „Die Gedanken sind frei.“, und ich versehe ihn gerne mit einem Fragezeichen, aber auch einem Ausrufezeichen. Denn Gedankenfreiheit ist komplexer, als wir oft denken. Gedanken können uns einengen – ob wir das bewusst tun oder nicht. Sie können uns aber auch frei fühlen lassen.
Kennst du das Gefühl, wenn du endlich etwas ausgesprochen hast? Wenn du deinen Gedanken einen Ausdruck verliehen hast und es sich anfühlt, als würde eine Last von dir abfallen? Oder wenn du einfach mal eine Sache im Kopf zu Ende spinnst, soweit wie möglich – oder den Gedanken sogar in eine Handlung verwandelst?
Warum unsere Gedankenwelt so komplex ist
Wir Menschen sind unfassbar wunderbare, komplexe Wesen – das habe ich erst in den letzten Jahren immer mehr verstanden. Wir alle haben unsere eigene Gedankenwelt, zu der wir anderen mehr oder weniger Zutritt gewähren. Wir alle haben eine sehr helle, aber auch dunkle Seite in unseren Gedanken und schämen uns für so viele Inhalte, die dort sind.
Viele Gedanken laufen sehr bewusst durch unseren Kopf, andere eher weniger. Viele negative oder zu viele Gedanken machen uns Stress. Mit vielen Gedanken führen wir innerliche Kämpfe – vor allem, wenn diese immer wieder auftauchen und uns nerven, oder?
Gedanken als Teil unseres inneren Systems
Unsere Gedanken gehören zu einem riesigen System, das wir als Individuum darstellen. Schon unsere Zellen – jede einzelne hat ihre Aufgabe und weiß, was sie zu tun hat. Jedes Organ weiß, was es machen soll: Ein Herz verdaut nicht, es schlägt. Die Haut hat viele Aufgaben – sie entgiftet, sie atmet, und in ihr sind Nerven zum Spüren.
Wir sind etwas sehr Spektakuläres, wie die Erde selbst mit ihrer Atmosphäre, die uns schützt vor Kälte, vor Einschlägen aus dem All – ohne sie gäbe es keine Luft zum Atmen.
Die verrückte Frage: Wenn in unserem inneren Klima die Gedanken wie die Atmosphäre wären – was wären wir denn dann eigentlich ohne Gedanken?
Unser inneres Klima und die Gedankenatmosphäre
Für unsere Erde ist die Atmosphäre lebensnotwendig – sonst würde sie nicht so aussehen wie heute, und du würdest diesen Artikel hier nicht lesen können, weil es schlichtweg nicht möglich wäre, hier zu leben.
So ist es auch mit unserer Gedankenatmosphäre. Aber wie auch bei der Erde sind unsere Gedanken angegriffen, haben Löcher, sind verschmutzt und werden regelmäßig mit noch mehr Verunreinigungen vernebelt. Ich weiß, es klingt ein wenig dramatisch, aber das ist meine Wahrnehmung und meine eigene Erfahrung.
Es heißt, wir haben bis zu 80.000 Gedanken am Tag – mal mehr, mal weniger. Unsere Gedanken sitzen überall in unserem Körper, nicht nur im Kopf, und wirken auch manchmal so, als ob sie uns umgeben. Es gibt Menschen, denen sieht man schon fast an, was sie so denken, oder? Manchmal kann man die Gedanken von anderen Menschen fast schon hören – bei vielen passiert das tatsächlich.
Neulich war ich einkaufen und stand an der Kasse, als ein Mann in der Nähe auftauchte und zu sich selbst sprach – es war kein nettes Gespräch, aber er versuchte dadurch offensichtlich, seinen innerlichen Druck ein wenig zu mindern. Unsere Gedankenatmosphäre hat wie bei der Erde selbst eine immense Wirkung auf uns selbst, und umso wichtiger ist es, sich bewusster zu machen, was da auf uns einwirkt.
Gedanken bewusster werden – Warum das so wichtig ist
So wie wir uns der Atmosphäre der Erde bewusster werden und sie nicht als selbstverständlich sehen, können wir für unser und unser inneres Klima genau dasselbe tun: Unseren Gedankenatmosphäre bewusster werden!
Mehr Einfluss auf dein Leben gewinnen
Wenn wir wissen, was wir denken, dann haben wir mehr Einfluss auf unser Leben und können Veränderungen real werden lassen, die wir sonst nur in den Gedanken tragen.
Ich denke, dass viele von uns durch Schule, Beruf usw. aufgehört haben, aktiver ihren Gedankenmustern zu folgen – weil es Energie kostet und eng verzahnt mit Emotionen ist, die an diesen Gedanken hängen können. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen, und unser System wählt lieber die einfachen Dinge zu denken anstatt komplexe, weitreichende.
Das Problem mit passivem Denken
Aber wir verlernen immer mehr, aktiver für uns zu denken. Wir gehen mit Wissen und Informationen immer passiver um. Mir fällt zum Beispiel immer wieder auf, wie sich Inhalte auf Social Media wiederholen – auch account-übergreifend.
Als ob es nichts Frisches mehr gibt, dabei sind es immer sehr oberflächlich verdauliche Beiträge. Es gibt dem Verstand ein wenig was zu tun und lässt einen ein wenig gut fühlen, aber zum Dazudenken, Umdenken usw. animiert es irgendwie weniger.
Und das Interessante ist: Man rauscht immer schneller durch den Feed, weil es bereits bekannt ist und einen kaum noch berührt. Wenn wir unbewusst passive Gedanken in unser System lassen und sie fast ungefragt übernehmen, dann verlernen wir das **selbständige Denken**. Wir verlernen, uns selbst Meinungen zu bilden und unser massives Wissen zu nutzen, um etwas Neues entstehen zu lassen. Viele Menschen halten sich zurück, weil sie denken, sie hätten nicht genug Wissen – aber dabei sind ihre Gedankenarchive voll und ungenutzt, weil es manchmal zu anstrengend ist, die Türen zu öffnen und sich damit zu beschäftigen. Anstatt ausschließlich passiv weiter zu konsumieren, ist es wichtig, einen Gegenpol zu schaffen: aktiver zu denken und auch Handlungen daran zu knüpfen.
Praktische Wege: Wie mit Gedanken umgehen?
Meine persönliche Reise zur Gedankenklarheit
Vor vielen Jahren, als ich meine persönliche Entwicklung begann, beschäftigte ich mich neben vielen anderen Dingen auch intensiv mit meinen Gedanken. Ich war es gewohnt, meine Energie nur für Gedanken zu nutzen, die zum „Existieren“ nötig waren. Ich machte mir weniger Gedanken um meine Zukunft oder das Hier und Jetzt und war zu oft in der Vergangenheit beschäftigt.
Das hat sich sehr gewandelt – durch Schreiben, Sprechen, Bewegen.
Die Herausforderung des Ausdrucks
Mir fällt immer wieder auf, wie schwer es Menschen fällt auszudrücken, was gerade in ihnen vorgeht. Wenn ich an meine ersten Tagebücher zurückdenke – sie waren fast leer. Jetzt schreibe ich fast bis an den Rand und bekomme nicht alles auf die Seite.
Es war spannend, diese Entwicklung zu erkennen und mich zu fragen: Warum war das so?
Ich glaube, wir denken, wir müssen perfekt schreiben – aber warum? Ich glaube, wenn wir wirklich alles aufschreiben und uns wortwörtlich vor Augen halten, kann das emotionale Ladungen mit sich bringen. Manchmal sind es nicht die Gedanken, vor denen wir flüchten, sondern das, was noch daran hängt.
Gedankenangst überwinden
Manchmal frage ich mich, ob wir eine Gedankenangst entwickelt haben, weil wir so oft kritisiert wurden für unsere Gedanken? Dass wir uns selbst nicht trauen, was wir denken? Uns selbst verurteilen und uns sogar schämen – als wären wir schlechte Menschen?
Meiner Erfahrung nach: Ja, es gibt negative Gedanken, auf die man vielleicht nicht stolz ist – warum auch! Aber wenn wir sie uns selbst verbieten, drücken wir immer einen Teil von uns weg. Es kostet uns langfristig viel mehr, unser eigenes Denken zu verhindern und es anderen zu überlassen.
Frag dich mal: Was für einen Nutzen hat das für dich selbst? Wenn du anderen das Denken überlässt.
Die Kraft des automatischen Schreibens
Handschrift vs. Tippen
Ich weiß nicht, ob du gerne mit der Hand schreibst oder eher tippst? Das handschriftliche Schreiben hat eine andere Wirkung auf uns selbst. Man gibt sich vielleicht mehr Mühe, ist vielleicht auch genervt von der eigenen Handschrift, verschreibt sich oder vergisst ein Wort. Aber es bringt eine gewisse Bewegung in die Schreibhand.
Loslassen der Kontrolle
Wir sind solche Kontrollwesen geworden, dass wir sogar unsere Gedankenkontrolle perfektionieren wollen – oft sehr unbewusst. Der Nachteil: Wir verlernen, uns emotional wirklich auszudrücken.
Als ich mit dem morgendlichen Schreiben begann – ohne Punkt, Komma, Sinn und zusammenhanglos – merkte ich schnell, wie befreiend es war. Es kamen Gedanken aufs Papier, die niemand anderes als ich lesen durfte: Lästereien, Meckereien, die ich für mich behielt, aber die einen Ausdruck fanden, ohne in den Ohren von Menschen zu landen, die es gegen mich verwendet oder nicht verstanden hätten.
Praktischer Tipp für blockierte Momente
Falls mal nichts kommen möchte zum Schreiben, dann schreib einfach das auf – oder mach einfach diese wellenartige Bewegung, als ob du schreibst. Das wirkt wie Magie: Wenn’s läuft, dann läuft’s, und man sollte es genießen – egal, was da steht!
Das habe ich für mich erkannt: Es kommt ja irgendwo aus mir, also darf es da sein. Es kann sogar entspannend wirken, wenn es einen Ausdruck gefunden hat auf Papier und in seiner ganz eigenen Form.
Gedanken als Bindeglied unserer Existenz
Ich bin verliebt in den Gedanken, dass wir unser eigenes inneres Klima so verändern können, wenn wir uns bewusster werden, was zwischen den Ohren manchmal abgeht. Auch wenn es Tage gibt, die uns das weniger glauben lassen – dann ist es umso wichtiger zu erkennen, dass wir es immer wieder üben dürfen. Am besten ist es, wenn wir auch an sehr guten Tagen erkennen was wir so denken.
Fazit: Deine Gedanken sind der Schlüssel zu deinem inneren Klima. Wenn du bewusster mit ihnen umgehst, öffnest du die Tür zu mehr Selbstbestimmung und emotionaler Freiheit. Probiere das automatische Schreiben aus – es könnte der erste Schritt zu deiner persönlichen Gedankenfreiheit sein.
Du findest auch auf YouTube ein unterstützendes Video mit Affirmationen und Afformationen, die dich dabei unterstützen können deine Gedankenwelt bewusster wahrzunehmen.
Ich freue mich über einen Kommentar von Dir.
Liebe Grüße,
Nicole
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