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Deine Antriebe im Leben: Wie Schmerz und Freude deine Veränderung vorantreiben können.

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Was treibt dich wirklich an? Schmerz oder Freude? Beide haben eine tiefere Bedeutung, als wir oft denken – und beide können dir helfen, dein Leben zu verändern. Doch nur, wenn du bereit bist, dich auf sie einzulassen.
Es gibt grundlegende menschliche Bedürfnisse, die wir alle teilen: Essen, Schlaf, Trinken und soziale Verbindungen. Doch das ist noch nicht alles. Es gibt weitere Bedürfnisse, die uns antreiben, die mal mehr, mal weniger präsent sind, je nach Lebensphase oder Situation. Diese Bedürfnisse werden oft durch unsere inneren Antriebe erfüllt. Dabei kann der Antrieb sowohl auf positive Weise motivieren als auch im negativen Sinne wirksam werden, wenn wir z.B. versuchen, unangenehme Gefühle zu vermeiden und dadurch andere Wege gehen oder uns selbst aufhalten.

In diesem Beitrag möchte ich über die Antriebe in unserem Leben schreiben – den schmerzvollen und den lustvollen, den aus Schmerz und den aus Freude. Beide sind wichtig, beide gehören zu uns, doch gegen den schmerzvollen kämpfen wir öfter an und wollen ihn vermeiden. Dabei kann gerade er uns schneller in die Veränderung bringen, als wir vielleicht denken mögen.
Das Interessante am schmerzvollen Antrieb ist, dass er uns kreativ macht, um unangenehme Gefühle zu vermeiden. Doch langfristig bewirkt er häufig das Gegenteil: Er blockiert uns in unserer Veränderung.

Schmerz-Antrieb: Kreativ, aber auch blockierend

Vielleicht kennst du den Satz: „Du musst durch die Angst hindurch!“ So ähnlich funktioniert auch der Schmerz-Antrieb. Er ist wie ein Push-Punkt – der Moment, an dem du einen inneren Schmerz spürst, durch den du hindurchgehen musst, um etwas zu erreichen und neue Antriebe zu entdecken. Aber oft auch Widerstand hast und ihn eher wegdrücken möchtest bzw. umgehen.

Menschen neigen dazu, Alternativen zu suchen, wenn sie etwas wollen. Diese Strategie kann kurzfristig hilfreich sein – sie füllt Lücken, gibt uns eine Atempause. Aber auf Dauer kostet sie uns Energie, Veränderungskraft und Lebensfreude. Statt sich mit dem Schmerz auseinanderzusetzen, tanzen wir lieber darum herum. Wir lenken uns ab, vermeiden den direkten Kontakt mit dem unangenehmen Gefühl. Doch genau diese Vermeidungsstrategie kann uns daran hindern, voranzukommen.

Beispiel eines Schmerzvollen Antriebes ist z.B.: Antriebslosigkeit
Stell dir vor, dein Schmerzpunkt ist „Antriebslosigkeit“. Du willst dieses Gefühl nicht spüren und tust alles, um dich davon abzulenken. Vielleicht durch endloses Scrollen auf deinem Handy, übermäßigen Konsum oder durch Aktivitäten, die zwar Ablenkung bieten, aber keinen echten Fortschritt bringen.

Die Herausforderung besteht darin, diese Ablenkungen zu erkennen und dich bewusst mit dem Schmerzpunkt auseinanderzusetzen. Denn nur so kannst du langfristig Veränderung bewirken.

Wie könntest du das machen? In dem du akzeptierst und laut zu dir sagst: „Heute bin ich Antriebslos! Und anstatt „sinnloses“ anderes zu machen, spüre ich das zu 100%.“ Oder du spürst die Antrieblosigkeit und gehst auch in die Haltung davon.

Antrieb hat verschiedene Perspektiven und „Farben“.

Freude-Antrieb: Der Motor, der alleine nicht Immer reicht

Der Freude-Antrieb hingegen ist das, was uns vermeindlich nur am Leben hält, was uns antreibt, Ziele zu verfolgen und Veränderungen zu schaffen. Dieses Gefühl wünschen wir uns oft dauerhaft – aber das ist nur eine Seite der Medaille. Wenn wir versuchen, ausschließlich Freude zu spüren und das Gegenteil – den Schmerz – zu vermeiden, geraten wir in eine Art Stottermodus. Der Freude-Antrieb allein reicht nicht aus, weil wir die Gegenseite ausklammern.

Beispiel für solch ein Freudeantrieb und auch das Gegenteil: Erfüllung und Leere
Stell dir vor, dein Freude-Antrieb ist das Gefühl von „Erfüllung“. Du möchtest es ständig spüren, während du die gegenteilige Erfahrung von „Leere“ unbedingt vermeiden willst. Wer will das schon freiwillig oder? 🙂
Doch genau diese Leere ist notwendig. Wenn du dich auf sie einlässt und durch sie hindurchgehst, verändert sich deine Wahrnehmung bzgl. Erfüllung. Es fühlt sich tiefer, echter an. Du erkennst, dass beide Seiten zusammengehören – die Freude und der Schmerz, die Leere und die Fülle.

Warum Dualität Der Antriebe der Schlüssel ist

Ich bin ein großer Fan des Konzepts der Dualität: Das eine existiert nicht ohne das andere. Freude und Schmerz, Erfolg und Scheitern – sie gehören zusammen. Oft neigen wir dazu, zwischen diesen Gegensätzen eine Kluft zu schaffen, statt Brücken zu bauen. Doch wenn wir lernen, die Gegensätze zu akzeptieren, kommen wir leichter auf einen Weg, der nachhaltiger und erfüllender ist. Und bewusster wahrnehmen wenn das eine mehr da ist als das andere.

Es ist wie ein Wanderweg: Manche Abschnitte sind steinig und anstrengend, doch sie lassen dich die leichteren Strecken umso mehr schätzen.

Bild von Licht und Schatten auf einer Brücke, wo das geländer beleuchtet ist.
Dualität – Licht und Schatten

Bedürfnisse und Antriebe in Balance bringen

Um den Bogen nochmal zu spannen: Unsere menschlichen Bedürfnisse und die Antriebe, die daraus entstehen, sind eng miteinander verknüpft. Anbei ein paar Beispiele, um deutlicher zu machen, wie komplex, aber auch faszinierend diese Sichtweise ist. Es erklärt so vieles – von Selbstsabotage bis hin zu Ablenkungen – und warum wir manchmal das Gefühl haben, auf der Stelle zu stehen, obwohl wir ein Ziel erreichen wollen.
Unsere Antriebe hängen eng mit unseren Bedürfnissen zusammen. Hier einige Beispiele, die vielleicht mehr Verständnis schaffen für dieses, wie ich finde sehr coole Thema:

Kontrolle und Sicherheit vs. Vertrauen
Wenn wir die Balance zwischen diesen Polen finden wollen, begegnen wir oft dem Antrieb „Scheitern vermeiden“. Akzeptieren wir jedoch, dass Scheitern ein Teil des Lebens ist, kommen wir langfristig zu einem Gefühl von Erfolg und innerer Sicherheit.

Bedeutung und Kompetenz vs. Zweifel
Der „Zweifel“ kann lähmen, doch wenn wir ihn annehmen und wie einen Antrieb verwenden, entsteht daraus Bewegung – hin zu Selbstvertrauen und innerem Wachstum.

Kongruenz und Authentizität vs. Anpassung
Manchmal müssen wir uns bewusst anpassen oder „verstellen“. Das kann zunächst unnatürlich wirken, doch wenn wir es mit einer inneren Klarheit tun, stärkt es letztlich unsere Authentizität. Denn wenn wir uns bewusst mal für einen Moment anpassen/verstellen/ eine Rollen einnehmen auch wenn wir Widerstand haben, dann lernen wir uns anpassen aber gleichzeitig auch wissen wenn wir Authentisch sind.

kleine Anleitung

Wenn du Lust hast, probiere diese kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung aus, um das Konzept auf dein eigenes Leben anzuwenden und so vielleicht eine Veränderung hervorzurufen:

Alltagsbeispiel: Dein Ziel könnte sein, etwas in die Welt zu bringen, das dir wichtig ist. Dein Bedürfnis ist es, einen Beitrag zu leisten. Dieses Bedürfnis kann durch Freude (Bedeutung und Erfüllung) oder durch Schmerz (die Angst, unwichtig zu sein) angetrieben werden.

(M)ein persönlicher Anstoß: Manchmal halten wir uns von unseren Zielen fern, weil wir einem unangenehmen Gefühl ausweichen wollen. Doch gerade dieser Widerstand kann zur Schubkraft werden! Das erfordert Mut, denn es bedeutet, das Unangenehme bewusst zuzulassen.

Noch ein einfaches Beispiel: Wenn du Widerstand spürst, eine Aufgabe anzugehen, und dich stattdessen ablenkst, dann dreh den Spieß um!
– Geh erst ins Unangenehme, nimm es wahr und arbeite dich durch.
– Die Belohnung? Eine Schubkraft, die dich in deiner Veränderung weiter voranbringt – und das Gefühl, dich selbst herausgefordert zu haben.
Wenn wir das Zusammenspiel verstehen, können wir erkennen, wie uns bestimmte Bedürfnisse antreiben oder blockieren. Das eröffnet eine neue Perspektive auf das, was uns manchmal zurückhält, und gibt uns Werkzeuge an die Hand, um diese Muster zu durchbrechen.

Die Brücke zwischen Schmerz und Freude

Weisse Brücke über einen kleinen Bach. Eine Brücke verbindet und schliesst eine Kluft zwischen zwei Seiten.
Brücke die eine Kluft schließen kann.

Es geht nicht darum, immer nur Schmerz zu vermeiden oder ausschließlich Freude zu suchen. Vielmehr besteht die Herausforderung darin, beide Seiten anzunehmen und als Teil eines größeren Ganzen zu sehen.

Der schmerzvolle Antrieb kann uns blockieren, aber auch Wege zu neuen Erkenntnissen öffnen, wenn wir bereit sind, durch ihn hindurchzugehen. Der Freude-Antrieb treibt uns an, aber nur in Balance mit seinem Gegenpol.

Wenn du lernst, diese Dualität zu akzeptieren, baust du Brücken zwischen den Gegensätzen – und eröffnest dir neue Möglichkeiten für Veränderung und Wachstum.

Liebe Grüsse,
Nicole

PS: Lust auf ergänzende Meditationen? Dann schau gerne auf meinem Youtube-Kanal vorbei.

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