Brain Melt und der Überkonsum – Wenn unser Kopf überläuft
„Brain Melt“ – ein Begriff, der beschreibt, wie unser Gehirn vor lauter Überforderung und Überkonsum einfach nicht mehr hinterherkommt. Prozesse bleiben unvollständig, Gedanken stauen sich, und irgendwann ist alles blockiert.
Das Phänomen, das ich in der Gesellschaft und bei mir selbst beobachte, ist eine Art Dauerüberforderung: zu viele Informationen, zu viele To-Dos, Optimierung von Geist und Körper, Haushalt, Kinder, Lernen – und natürlich noch der ganz normale Alltag. Und gefühlt wird immer mehr draufgepackt.
Ganz ehrlich? Ein Teil von mir versteht, warum man sich in Ablenkungen vergräbt. Und ich rede nicht von bewusstem Gartenarbeiten, Lesen oder Musik hören – sondern von stundenlangem Scrollen, ziellosem Surfen oder dem Dauerlauf digitaler Inhalte, die uns immer weiter in den Sog ziehen.

Digitale Ablenkungen und die endlose Aufmerksamkeitsspirale
Alles will heutzutage unsere Aufmerksamkeit – besonders das Digitale. Algorithmen lernen uns kennen und platzieren immer gezielter Inhalte, die uns fesseln. Das Internet wird persönlicher, aber auch verführerischer.
Versteht mich nicht falsch: Es ist nicht grundsätzlich schlecht. Auch ich schaue gerne mal Videos oder lasse mich inspirieren. Aber die Frage ist: Bringt es mich weiter? Und was macht die Menge mit mir?
Eine Bekannte erzählte mir neulich, wie sie jahrelang Tarot- und Horoskop-Videos auf YouTube konsumierte – in Endlosschleife. Sie erkannte irgendwann, dass sie sich in eine Fantasiewelt flüchtete, in der sie ihrer unerfüllten Liebe nachtrauerte. Es war eine Flucht vor der Realität. Als sie begann, diese Gewohnheit bewusst zu hinterfragen, reduzierte sie den Konsum. Das Ergebnis? Klare Gedanken, mehr Zeit, mehr Ruhe – und der Mut, Neues in ihr Leben zu lassen.
Hier zeigt sich: Alles hat seinen Platz, aber wenn wir uns in etwas verlieren, das uns nicht mehr dient, kann es uns blockieren.
Die To-Do-Listen unseres Lebens
Kennst du das Gefühl, dass sich alles stapelt? Tausend Tabs im Browser, von denen du bei der Hälfte nicht mehr weißt, warum sie offen sind. Diese Tabs sind wie eine Metapher für unsere To-Dos: Einige nützlich, andere irrelevant – und alle zusammen kosten uns unglaublich viel Energie.
Wir halten bewusst oder unbewusst zu viele Aufgaben offen, und unser Gehirn kommt einfach nicht hinterher. Kein Wunder, dass wir am Ende des Tages ausgebrannt sind und interessanterweise bemerken wir es kaum noch. Oder?
Was tun, wenn der Kopf überläuft?
Hier sind ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps, um dein Gehirn zu entlasten und dir wieder mehr Klarheit zu verschaffen:
- Gesunde Ernährung und ausreichend Wasser
Dein Gehirn braucht Nährstoffe und Flüssigkeit, um optimal zu arbeiten. Und vielleicht statt dem achten Kaffee einfach mal ein Glas Wasser. - Frische Luft und Bewegung
Geh raus, lüfte durch, oder mache kurze Bewegungseinheiten. Es muss kein Marathon sein – ein paar Kniebeugen oder 5 Minuten Yoga können schon Wunder wirken. - Schlaf
Achte auf ausreichend Schlaf und eine gute Schlafumgebung: Dunkel, ruhig, und nicht zu warm. Schlaf ist oft unterschätzt, aber essenziell. - Abschließen und Priorisieren
Beende Aufgaben bewusst und feiere kleine Erfolge. Teile große Aufgaben in kleinere Schritte und arbeite sie nacheinander ab. - Gesunde Beziehungen pflegen
Verbringe Zeit mit Menschen, die dir guttun. Es macht einen Unterschied, ob du dich von Gesprächen aufbauen oder runterziehen lässt. - Stille und Entschleunigung
Gönn dir bewusst Momente der Stille. Kein Handy, kein Fernseher, keine Musik – einfach nur Ruhe. Das gibt deinem Geist die Möglichkeit, sich zu erholen.
Bewusster Konsum statt Überkonsum
Unser Leben strengt uns immer mehr an, weil wir uns oft selbst überfordern und überfluten – mit Aufgaben, Informationen oder digitalen Inhalten. Irgendwann merken wir nicht mehr, dass wir uns verlieren, anstatt uns selbst näherzukommen.
Es spricht nichts gegen Genuss und Ablenkung – solange sie bewusst geschehen. Der Schlüssel liegt in der Balance: weniger Masse, mehr Qualität. Denn nur, wenn wir uns die Zeit nehmen, Dinge zu verarbeiten, haben wir wirklich etwas davon.
Ich bin selbst noch auf dem Weg, eine gesunde Balance zu finden. Aber das Bewusstsein wächst – und genau das wünsche ich auch dir: weniger Überkonsum, mehr bewusste Entscheidungen und mehr Raum für dich selbst.
Liebe Grüße,
Nicole
PS: Eine unterstützende Meditation findest du auf meinem Youtube-Kanal.
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