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Lampe Alarmstufe

Alarmstufe – inneres Klima überhitzt

Diese Frage habe ich in den letzten Tagen oft gehört – direkt an mich gerichtet oder am Rande von Gesprächen, in die ich mich unwillkürlich eingehört habe. Es geht um Druck, um Überforderung, um Emotionen und um diese ständige Überreizung, die uns umgibt.

Menschen sind einfach überlastet – von äußeren Einflüssen, aber auch von sich selbst, weil sie sich kaum um sich kümmern, sondern sich fast schon ignorieren.

Neulich stand ich an der Kasse. Ein sehr ruhiger, älterer Mann wollte mit seinen Payback-Punkten bezahlen. Die Kassiererin war sichtlich genervt, weil sie ihm dann noch den Text auf dem Display vorlesen musste. Ich beobachtete sie neutral – abgesehen davon, dass ich sie selten anders erlebt habe als genervt und überreizt. Aber ich verstehe, was für eine anspruchsvolle Arbeit das ist: Im Supermarkt begegnen ihr die unterschiedlichsten Menschen – jeder hinterlässt seine Spuren an Emotionen.

Auch wenn man das meist nicht sieht, kann man es spüren, wenn man achtsam genug ist.

Ich selbst war lange Zeit sehr überreizt vom Außen. Das war für andere mal mehr, mal weniger sichtbar. Irgendwann begann ich, mich intensiver mit mir selbst zu beschäftigen. Dabei erkannte ich, wie sehr ich in Geschichten, Energien und Gedanken anderer verheddert war – ohne es wirklich wahrzunehmen – und wie ich dabei mein eigenes „inneres Klima“ vernachlässigt hatte.

Meine Theorie des inneren Klimas

Mein Einstiegspunkt war vor einigen Jahren ein mentales und emotionales Überhitztsein – eine Überforderung mit mir selbst. Gleichzeitig stellte sich die Frage: War das wirklich alles? Tag für Tag dieselben Gespräche, dieselben Dramen? Oberflächlich war alles in Ordnung – aber innerlich startete eine Suche nach Sinn, die ich erst viel später verstand.

Irgendetwas weckte in mir eine rebellische Ader. Ich begann, vieles infrage zu stellen und gleichzeitig den Zugang zu mir selbst wieder freizuschaufeln.

Seit einiger Zeit nenne ich das „inneres Klima“ – all die Welten in uns, die noch unentdeckt oder ignoriert sind. Unser inneres Klima wird gedacht, gefühlt und genährt – so fasse ich diese Vielfalt gerne ganzheitlich zusammen. Einstiegspunkte in persönliche Weiterentwicklung sind vielfältig, aber grundlegend landen wir immer bei den gleichen Themen: Gedanken, Gefühle und was wir alles zu uns nehmen – nicht nur als Nahrung, sondern auch Umgebungen, Menschen und Informationen.

Ich sammle viel Wissen aus meinen ganz persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema in meinen Blogbeiträgen. Wenn dich das interessiert, schau gern bei meinem Beitrag „Inneres Klima“ vorbei.

Dein inneres Klima in Aufruhr

Deine Gedanken kreisen, deine Gefühle spielen verrückt, dein Nervenkostüm ist angespannt wie Kleidung, die drei Nummern zu klein ist.

Solche Phasen kennt jeder. An sich sind sie auch nicht schlimm – sie schaffen Antrieb und bringen uns in Bewegung. Aber wenn wir dauerhaft im „Überhitztsein“ bleiben und keine Zeit finden, uns wirklich zu hinterfragen, kann es unangenehm werden.

Wir leben in einer Gesellschaft, die stark auf Leistung getrimmt ist. Belastung und Überforderung nehmen ständig zu. Hinzu kommen negative Nachrichten – Ängste, was mit der Welt los ist – und digitale Welten, die immer wieder unsere Aufmerksamkeit einfordern. Spannend ist, wie all das oft unbewusst auf uns einwirkt. Und wir fragen uns müde: Warum bin ich so erschöpft?

Der Versuch als Mensch mitzuhalten

Ich komme aus der IT-Branche und habe über 20 Jahre in einer Bubble gearbeitet, in der Leistungsdruck, fehlende emotionale Intelligenz, Machtspiele und Konkurrenzdenken normal waren. Ganz sicher gibt es das in vielen Branchen, aber ich spreche von meiner Perspektive und meinen teilweise sehr unangenehmen und einnehmenden Erfahrungen.

Diese enge Arbeit mit Informationstechnologie entfremdet uns zunehmend vom Menschlichen und beeinflusst uns stark wenn wir nicht aufpassen und vielleicht auch die Haltung einnehmen mit der Informationflut mithalten zu müssen und vergessen uns auf wesentluches zu konzentrieren.

Gleichzeitig liebe ich die Entwicklungen, Innovationen und Errungenschaften der Technik. Doch manchmal sehne ich mich zurück nach der Zeit des Kabeltelefons, handgeschriebener Briefe und spontaner Verabredungen im Innenhof ohne Whatsapp.

Richte den Blick auf das was dein inneres Klima stört.

Komplexer und Künstlicher

Viele suchen in der Überforderung Zuflucht in digitalen Welten — Ablenkungen, die eher beschäftigen als wirklich helfen. So entstehen destruktive Muster und Gewohnheiten, und das Natürliche wird durch Komplexität ersetzt:

Alles draußen ist schnelllebig – und so behandeln wir auch unsere Bedürfnisse oft kurzlebig und oberflächlich.

Neulich wollte ich nur kurz mein Fahrrad anschließen, als neben mir ein Kleinlaster rückwärts ausparkte. Der Fahrer aß während des Fahrens und hatte beide Hände statt am Lenkrad an seinem Brötchen. Ich schüttelte den Kopf und dachte: Was wäre gewesen, wenn plötzlich jemand hinter dem Auto aufgetaucht wäre? Ein unglaubliches Beispiel dafür, wie wir durch den Alltag rasen und uns selbst und andere überfordern – die Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit vernebeln.

Zugang zu deinem inneren Klima

Stoppe! Ich rede nicht von einer simplen Pause. Die Reize in unserer überreizten Welt müssen wir mehr wahrnehmen.

Setze dir selbst ein Stoppschild! Fang bei dir an. Statt andere zu beschuldigen oder die Verantwortung abzuschieben, frage dich ehrlich, wie es um dich steht, und hinterfrage deine Einflüsse.

In meinem Blogbeitrag findest du eine ausführliche Anleitung und eine kostenlose Vorlage: Mein „Klima-Tagebuch“. Darin kannst du 14 Tage lang deine Selbstkommunikation, Wahrnehmung und Selbstfürsorge reflektieren.

Wir suchen oft Lösungen im Außen, doch alles beginnt in uns.

Auch wenn wir das Außen nicht immer beeinflussen können, können wir lernen, damit anders umzugehen.

Neulich erzählte mir eine Bekannte von einem Verein, in dem eine Person ignoriert wurde und sich ausgeschlossen fühlte. Die Wut wurde an meiner Bekannten ausgelassen. Früher hätte sie diese negative Energie ungefiltert aufgenommen, jetzt reagierte sie mit Verständnis. Wir lassen uns zu oft von der negativen Energie anderer mitreißen, weil diese oft unsere eigenen ungeklärten Themen triggert.

Du bist das Ziel

Nichts im Außen kann uns erfüllen, wenn wir uns selbst nicht verstehen und akzeptieren. Ziele sind wichtig, aber sie sollten uns unterstützen, ein ausgeglichenes inneres Klima zu leben – statt dauerhaft überhitzt zu sein.

Meine Haltung ist inzwischen: Wenn wir alle uns zuerst um unseren eigenen „Shit“ kümmern würden, könnte sich auch vieles im Außen verändern – vielleicht sogar Einfluss auf die Klimakrise nehmen. Je bewusster wir uns selbst sind, desto bewusster können wir gesellschaftliche Veränderungen einleiten, statt nur zuzuschauen, was andere mit ihrem Ego im negativem anrichten.

Mein Appell an uns alle: Finde den Zugang zu dir selbst – auf deinen eigenen Wegen. Erkenne, was du schaffen kannst, ohne mentalen Druck, unkontrollierte Gefühlslagen und die Schwierigkeit, natürliche von künstlichen Informationen zu unterscheiden.

Möchtest du regelmäßig Impulse für mehr Ganzheitlichkeit in deinem Leben bekommen? Dann trage dich gerne in meinen kostenfreien Newsletter ein und erhalte Übungen, Fragen und Inspirationen direkt in dein Postfach.“

Liebe Grüsse,
Nicole

Weiterer Lesestoff gefällig? 😉

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