Fortschritt beginnt dort, wo du dich selbst nicht mehr sabotierst
Hin zu (d)einem Selbstsabotage-Bewusstsein
Auch zum anhören:
Die liebe Selbstsabotage versteckt sich gerne in Ablenkung, Prokrastination (auch bekannt als Aufschieberitis), Perfektionismus und in Ausreden – oder, wie ich es gerne nenne: den Wenns und Abers.
Es sind Handlungen, die wir bewusst oder unbewusst ausführen und die uns davon abhalten können, das zu tun, was uns eigentlich wichtig wäre. Was wir uns wünschen. Doch so halten wir uns selbst auf – im Wachstum, im Erfolg oder auch im Glück.
Je nach Situation treten dann innere Programme in Kraft, die uns zurückhalten oder sogar zurückdrängen – vielleicht in etwas Gewohntes. Oder wir beschäftigen uns lieber mit Nebensächlichkeiten, statt wirklich dranzubleiben an dem, was uns am Herzen liegt. Es ist paradox: Wir halten uns selbst auf, bewusst oder unbewusst – aber es hat eine tiefere Bedeutung. Denn hinter den Mustern der Selbstsabotage steckt meist ein versteckter Nutzen. Alles, was wir tun, hat irgendeinen Sinn – auch wenn es uns schwerfällt, das so zu akzeptieren. Vor allem, wenn wir den Ursprung nicht verstehen.
In diesem Beitrag möchte ich das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Es ist komplex – fast undurchsichtig – und es braucht oft Zeit, bis wir es erkennen. Aber im Kern basiert Selbstsabotage auf inneren Programmen, die irgendwann in uns „geschrieben“ wurden – auch wenn wir den genauen Moment heute nicht mehr kennen.
Müssen wir auch gar nicht. Viel wichtiger ist: sie zu erkennen – und verändern zu wollen.
Alles hat seinen Grund und Ursprung
Egal wie alt du bist und egal, wie lange du dich schon mit dir selbst beschäftigst – unsere Selbstsabotage-Programme haben unterschiedliche Wurzeln.
Aus psychologischer Sicht entstehen sie oft durch Kindheitsprägungen und tief verankerte Glaubenssätze.
Ein Beispiel: Dir wurde vermittelt, dass man nur durch harte Arbeit etwas erreichen kann. Dann kann es sein, dass du gar nicht erst beginnst, etwas Neues zu wagen – weil du denkst, dass es mühsam und anstrengend sein wird.
Oder du hast nach einer schmerzhaften Trennung beschlossen, dich nicht mehr auf eine Beziehung einzulassen – um ähnlichen Schmerz zu vermeiden.
Auf spiritueller Ebene oder in Verbindung mit unseren Ahnenlinien können Programme aktiv sein, die auf Karma beruhen, dein Energiesystem blockieren und dich dadurch kraftlos machen – oder sogar ganz vom Losgehen abhalten.
Auch eine unbewusste Loyalität zu den Ahnen kann uns aufhalten – etwa, wenn wir tief in uns glauben, wir dürften nicht „besser“ leben als sie. In diesem Zusammenhang sprechen viele auch von Schuldgefühlen, Scham oder begrenzenden Überzeugungen, die sich über Generationen hinweg weitervererbt haben.
Diese Prägungen sitzen – man könnte sagen – wie energetische Informationen in unserer DNA. Sie suchen irgendwann eine Lösung.
Nur: Wie willst du etwas lösen, das du gar nicht kennst?
Wie deckt man Selbstsabotage auf – und wie kann man sie verändern?
Das Wichtigste zuerst: Sei bereit, dich einzulassen. Aktiviere deinen inneren Forschergeist – neugierig, nicht verurteilend.
Wir alle funktionieren in vielen Bereichen auf Autopilot – Autofahren, Arbeiten, Zähneputzen… Aber genau dieser Autopilot kann auch unsere Sabotage-Muster unbewusst am Laufen halten. Und wir schauen manchmal wie benebelt zu – und wundern uns: Warum bin ich schon wieder hier gelandet?
Hier ein paar Impulse, wie du dich der Thematik annähern kannst – auch auf spiritueller Ebene:
Selbstbeobachtung
- Wann sabotiere ich mich?
- Was löst es aus – ein Gedanke, ein Gefühl, etwas im Außen?
In diesem ersten Schritt geht es nur ums Wahrnehmen – du musst noch nichts verändern. Wiederkehrende Muster erkennen ist der erste Schlüssel.
Unterdrücktes erkennen (Schattenarbeit)
Was willst du durch deine Selbstsabotage vielleicht eigentlich vermeiden?
- Wenn du immer wieder Beziehungen beendest oder „versaust“ – versteckst du vielleicht einen verletzten Anteil?
- Wenn du dir immer wieder deinen eigenen Erfolg verbaust – hast du vielleicht dein erfolgreiches Selbst noch nicht wirklich kennengelernt?
Wir alle tragen Anteile in uns, die wir nicht mögen oder verdrängen. Weil wir sie mit etwas Negativem verbinden – in uns selbst oder in anderen.
Diese Arbeit ist weitreichend, spannend – und manchmal auch anstrengend. Aber sie ist heilend.
Körperarbeit
Dein Körper reagiert oft früher als dein Verstand. Wenn du in ein Sabotagemuster rutschst, beobachte:
Wo im Körper spürst du eine Reaktion?
- Lege die Hand dorthin.
- Richte bewusst deine Aufmerksamkeit darauf.
- Frage: Was willst du mir sagen?
Klingt vielleicht komisch – aber probier’s einfach mal aus.
Auch hilfreich: Körperanker setzen – z. B. laut oder leise „Stopp!“ sagen, kurz innehalten, bewusst atmen und wahrnehmen, was du da gerade tust.
Affirmationen & innere Sprache
Selbstsabotage geht oft mit inneren Sätzen einher:
- „Ich bin nicht gut genug.“ (Klassiker!)
- „Ich kann das sowieso nicht.“
Diese Sätze laufen im Hintergrund – bis du sie hörbar machst und veränderst.
Statt: „Ich bin nicht gut genug.“
Sag: „Ich bin gut genug.“ / „Ich bin bereit, erfolgreich zu sein.“
Was ich gerne nutze: Fragen statt Aussagen, z. B.:
- Warum fällt es mir so leicht, gut genug zu sein?
- Warum bin ich es wert, erfolgreich zu sein?
Damit triggerst du deinen inneren Forscher – und der sucht nach Beweisen. So bleibst du eher bei dir, statt dich wieder abzulenken oder zu prokrastinieren. Es entsteht ein Prozess.
Absicht & Warum
Hinter jedem Ziel steht ein Warum. Je klarer es ist, desto kraftvoller dein Antrieb. Oft ist uns das Warum nur oberflächlich bewusst.
Beispiel:
Du willst 1 Kilo pro Woche abnehmen.
Warum?
Weil du wieder in deine Lieblingshose passen willst.
Was hilft? Vor dem Training deine Absicht formulieren:
„Ich fahre jetzt 30 Minuten Rad, um mein Ziel zu erreichen.“
Es klingt simpel – wirkt aber oft Wunder. Probiere es aus!
Schließe Frieden mit deinen Programmen
Ganz am Anfang habe ich gesagt: Unsere Programme haben – auf irgendeiner Ebene – einen Nutzen. Ob wir ihn sehen oder nicht.
Vielleicht willst du gar nicht wissen, was da alles in dir abläuft. Aber: Es ist in dir.
Nimm es wahr.
Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt zur Veränderung.
Auch wenn du erst mal nur denkst: „Interessant…“, ist das bereits ein Schritt in dein Selbstsabotage-Bewusstsein.
Sich etwas bewusst zu sein bedeutet nicht, es sofort ändern zu müssen – sondern erst einmal hinzuschauen und sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen.
Denn Selbstsabotage ist oft nur ein verletzter Anteil, der gesehen werden will.
Du darfst lernen, dir selbst Mitgefühl zu schenken – und dafür ist es nie zu spät.
Vielleicht erkennst du ab heute deine Selbstsabotageprogramme immer mehr – und beginnst, sie als einen Teil von dir anzunehmen, statt gegen sie zu kämpfen.
Ich freue mich sehr über deinen Kommentar:
👉 Was macht das Thema mit dir?
👉 Wo sabotierst du dich selbst – gerne oder ungern?
Herzensgrüße
Nicole 💛
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